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Netzwerk Flüchtlinge ist feste Größe im Leben der Stadt

Staatsanzeiger: Ausgabe 41/2016
Von: Kuhnert, Hannes 

Projekt 32: Waldkirch Kategorie 3

„Integration wird in Waldkirch gelebt“, sagt der Flüchtlingsbeauftragte Mario Frick. Dafür hat das „Netzwerk Flüchtlinge“ Verantwortung übernommen, ein loser Zusammenschluss von etwa 25 Institutionen, Vereinen und Organisationen und etwa 80 Ehrenamtlichen. Es entwickelt sich innovativ und erfolgreich weiter. Waldkirch. Sie sind Wohnungspaten oder vermitteln Alltagsdeutsch im Sprachtandem, betreuen minderjährige Flüchtlinge oder bemühen sich um Praktika und Berufsorientierung. Sie spielen mit Flüchtlingen Fußball, organisieren Fahrradtouren, vermitteln Möbel, Kleider oder Notebooks, gestalten mit ihnen Begegnungscafés und Feste, pflanzen mit ihnen in der Aktion „Essbare Stadt“ Kohlrabi und Tomaten oder pflegen die Internetseite. Das ist nur eine kleine Auswahl der hilfreichen und fantasievollen Angebote, die die 21 000-Einwohner-Stadt Waldkirch (Landkreis Emmendingen) ihren Flüchtlingen bietet, um sie „am sozialen Leben der Stadt teilhaben zu lassen“. So formuliert es der städtische Flüchtlingsbeauftragte Mario Frick.
„Gemeinsame Plattform ist Gold wert“, sagt ein Netzwerkmitglied
Im Jahr 2014 wurde das „Netzwerk Flüchtlinge“ gegründet und die Koordination im städtischen Büro für Migration und Integration angesiedelt. Seitdem hat sich das Netzwerk zu einer festen Größe im Waldkircher Leben entwickelt. Es ist gelungen, eine Atmosphäre des Vertrauens und des Zusammenspielens zwischen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen zu etablieren. „Diese gemeinsame Plattform ist einfach Gold wert“, sagt Frank Dehring, Geschäftsführer der Beschäftigungsinitiative Wabe, und lobt die Professionalität der Arbeit. Diese bezeichnet Sozialarbeiter Harald Loeckx vom Verein Kurve schlicht als „extrem effektiv“. Das Netzwerk verhindert, dass viele Stellen das Gleiche tun und anderes vernachlässigt wird. Man müsse sich in der Flüchtlingsarbeit bei fachfremden Problemen nicht um jedes Detail kümmern, sondern wisse, dass es innerhalb des Netzwerks „Leute gibt, die das richtig toll können“.
Boden für Netzwerk war durch rege Vereinsarbeit bereits gut bereitet
Diese gegenseitige Unterstützung hebt auch Hildegard Schneider, Leiterin eines Sprachtandem-Programms, hervor. Mitglieder des Netzwerks wissen, dass sie sich auch in kniffligen und neuen Fragen auf die Erfahrung, das Know-how und die tätige Hilfe aus dem Netz verlassen können. Das Netzwerk trifft sich alle vier bis sechs Wochen mit fester Tagesordnung und mit – und das wird hoch geschätzt – präzisem Protokoll nach getaner Arbeit. Als bereichernd werden Fachvorträge und zusätzliche Weiterbildungsveranstaltungen für Ehrenamtliche empfunden, organisiert vom Büro für Migration und Integration, dem DRK und der Caritas. Themen sind beispielsweise Flüchtlingskinder in der Schule, Asylrecht oder Traumata bei Flüchtlingen. Das Netzwerk ist in Waldkirch auf gut bereitetem Boden gewachsen. Die Stadt hat mehr als 200 Vereine und seit über 30 Jahren eine Integrationsbeauftragte. „Das Ehrenamt ist in Waldkirch eine feste Größe, davon lebt unsere Stadt“, sagt Mario Frick.
Wohnungspatenschaftsprojekt trägt zur Integration bei
Die Tradition des gedeihlichen sozialen Miteinanders weiß auch Andrea Lohrmann zu schätzen, die sich in einem Wohnungspatenschafts-Projekt engagiert: „Waldkirch hat einen hohen Migrantenanteil, dieser ist auch dank des Engagements von Institutionen und Ehrenamtlichen und nicht zuletzt dank des Netzwerks Flüchtlinge gut integriert. Das macht die Stadt bunt und lebenswert.“
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Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: https://netzwerkwaldkirch. wordpress.com

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