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Runde Tische helfen, Hilfe optimal zu organisieren

Staatsanzeiger: Ausgabe 47/2016
Von: Kuhnert, Hannes 

Projekt 44: Pforzheim Kategorie 4

Um die Flüchtlingsarbeit möglichst reibungslos zu gestalten, ist viel Koordination und Kooperation nötig. Die „Runden Tische Flüchtlingsunterkünfte“, die in Pforzheim Verantwortliche in der Stadtverwaltung, Ehrenamtliche und die Geflüchteten selbst einbeziehen, sind dabei eine große Hilfe. Pforzheim. Runde Tische sind ein ausgezeichnetes Instrument, um sich um Anliegen und Probleme der Flüchtlinge zu kümmern und dabei Hauptamtliche, Ehrenamtliche und Geflüchtete einzubeziehen. Kurze, unbürokratische Wege und wohlverstandene Nachbarschaft helfen auf dem Weg der Integration. Diese Meinung vertritt Anita Gondek, die Integrationsbeauftragte der Stadt Pforzheim: „Ich bin tief überzeugt von der Sinnhaftigkeit dieser Einrichtung.“ Frau Gondek hat daher gerne die Aufgabe übernommen, die Arbeit der Runden Tische in Pforzheim vorzustellen. Die Stadt Pforzheim, in der annähernd 50 Prozent der ungefähr 120 000 Einwohner einen Migrationshintergrund besitzen, hat ihr zufolge schon früh ihre Verantwortung für die Unterstützung von Ausländern wahrgenommen.
Diakonie in der Stadt koordiniert und organisiert die Runden Tische
Bereits in den 1990er-Jahren gab es in der Goldstadt eine Ausländerbeauftragte und im Jahr 2007 wurde dann Anita Gondek als Integrationsbeauftragte berufen. Seit der zunehmenden Flüchtlingsbewegung der vergangenen Jahre leben ungefähr 1600 Asylsuchende neu in der Stadt, die meisten von ihnen in den insgesamt 13 Gemeinschaftsunterkünften. Diese reichen vom Heim, in dem 40 junge Männern untergebracht sind, bis hin zur Notunterkunft mit bis zu 600 Menschen im ehemaligen Thales-Bau. Die Runden Tische werden von der Diakonie Pforzheim organisiert und koordiniert. Die Stadt hat nämlich der Diakonie die Flüchtlingsbetreuung übertragen. Am Tisch sitzen dabei neben Mitarbeitern der Diakonie selbst zahlreiche Ehrenamtliche sowie Vertreter der sozialen und kirchlichen Einrichtungen aus den Quartieren zusammen mit den Geflüchteten. Die Stadtverwaltung wird zumeist durch den Heimleiter vertreten, der außerdem den Informationsfluss zwischen allen Beteiligten sicherstellen muss.
Täglicher Kontakt bei der Hilfe lässt Vertrauen ineinander wachsen
Gondek freut sich, dass sich viele Nachbarn von Sammelunterkünften in der Flüchtlingsarbeit engagieren: „Wenn jemand betroffen ist, wächst das Bedürfnis, viel zu tun, um das friedliche Zusammenleben zu ermöglichen“, sagt die Integrationsbeauftragte. „Man sieht sich fast täglich im bekannten Umfeld und so kann auch das gegenseitige Vertrauen wachsen.“ Runde Tische kommen, so Gondek weiter, oft zu ganz pragmatischen Lösungen. So wurde zum Beispiel der ständige Konflikt um die Sauberkeit der sanitären Anlagen in der Weise gelöst, dass jede der vier im Haus vertretenen Nationen für eine der Anlagen verantwortlich ist. Runde Tische haben schnell und unkompliziert zu Deutschkursen geführt und schalten sich schon mal ein, wenn es Asylbewerber mit dem Besuch der Kurse nicht ganz so ernst nehmen.
Integrationsbeauftragte staunt, was Ehrenamtliche alles leisten
Der Runde Tisch für die Bewohner im Thales-Bau hat sich in kleinere „Themen-Tische“ aufgeteilt zu den Schwerpunkten Kinder und Jugendliche, Frauen und Familien und Welcome-Café. „Es ist fantastisch, was Ehrenamtliche mit den Hauptamtlichen zu leisten vermögen“, so Anita Gondek. Im Stadtteil Büchenbronn, wo eine Flüchtlingsunterkunft gebaut wird, hat sich ein Runder Tisch noch vor dem ersten Spatenstich zusammengefunden. Er will seine Erfahrung schon in der Bauphase einbringen.
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Weitere Informationen finden Sie unter: www.pforzheim.de/buerger/aktuelles-presse/staedtische-themen/asyl-in- pforzheim/diakonie-pforzheim.html

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