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Eine Plattform für ein unkompliziertes Miteinander

Staatsanzeiger: Ausgabe 6/2017
Von: Heiland, Simone 

Projekt 61: Freiburg Kategorie 4

Die eigene Stadt aus einem anderen Blickwinkel erfahren und ohne Berührungsängste und Vorbehalte neue Menschen kennenlernen, mit ihnen leben, die Freizeit gestalten und arbeiten – das ist die Idee der länderübergreifenden Internet-Plattform zusammenessen.de. Freiburg. „Ob Ali aus Afghanistan wohl schon mal eine Kirche von innen gesehen hat? Wir haben gemeinsam gebetet, dass das Kämpfen in Afghanistan, Mali, Nigeria und überall sonst auf der Welt ein Ende hat, jeder an seinen Gott“, steht auf der Website. Es war die Nacht der Lichter, wo Flüchtlinge und Bürger bei Essen und Taizé-Gesängen einen friedlichen Abend miteinander verbracht haben.
Einladungen zum gemeinsamen Essen stehen auf der Hitliste oben
Über die Internet-Plattform zusammenessen.de haben sich mittlerweile unzählige Kontakte ergeben: Die einen blieben flüchtige Begegnungen, andere scheinen von Dauer zu sein. In jedem Fall ist die Website längst zu einem virtuellen Treffpunkt geworden, der echte Begegnungen unkompliziert möglich macht. Und die beschränken sich nicht nur auf die zentrale Gruppe in Freiburg, sondern finden in Ortsgruppen übergreifend auch in Freising bei München, Leipzig, Marburg und Mannheim statt. Einladungen zum gemeinsamen Essen führen die Hitliste der Veranstaltungen an. Essen ist eine Notwendigkeit. Gemeinsam an einem Tisch zu sitzen und zu speisen schafft Nähe und bietet einen ungezwungenen Rahmen für Gespräche und ein erstes Kennenlernen. Auch Sport und Kunstausstellungen, Film- oder Theaterprojekte und Musik liegen im Trend, wenn es um Freizeitgestaltung geht. Gemeinsam eine Jam-Session zu veranstalten oder sich bei einer Partie Schach im freundschaftlichen Wettbewerb zu messen – das sind Beschäftigungen, die neben der Ablenkung vom Alltag immer auch dazu dienen, das Leben des anderen zu verstehen und zu respektieren: seine Kultur, seine Religion, seine Vorlieben, seine Wünsche. „Das funktioniert in beide Richtungen“, sagt Sophia Maier, die das Flüchtlingsprojekt betreut. Man könne entweder selbst einladen oder eine Einladung annehmen. Zum Geburtstag oder einfach so. Auch Spaziergänge und Ausflüge ins Freiburger Land oder Besichtigungen sind beliebt. Interesse besteht auch an Themen wie der Umweltpolitik der Stadt Freiburg, der weltweiten Umweltzerstörung und dem Klimawandel. Um auf der Website schnell Gesprächs- oder Freizeitpartner zu finden, soll sich jeder mittels eines persönlichen Profils kurz vorstellen. Das erleichtert das Suchen und die Trefferquote, den geeigneten Partner zu finden, steigt. So können sich zum Beispiel Musiker treffen. Handwerker aus anderen Ländern können sich mit hier Ansässigen verabreden oder Studierende der unterschiedlichsten Fachrichtungen und Herkunftsländer können sich bei einem Glas Tee austauschen. „Das kann vielleicht sogar der Beginn eines neuen beruflichen Netzwerks sein“, sagt Sophia Maier.
Es geht auch darum, Initiativen zu vernetzen und Synergien zu nutzen
Ziele des Projekts, so Maier zusammenfassend, seien der Abbau von Berührungsängsten, der Aufbau von privaten und beruflichen Netzwerken für Zuwanderer aus allen Kulturen, die Erleichterung sozialer Integration speziell auch für zugewanderte Familien. Und die Schaffung von Synergien bei den zahlreichen Vereinen und Institutionen, die im Raum Freiburg Flüchtlingsarbeit betreiben.
Mehr zum Thema
Homepage von zusammen leben e.V.: https://zusammenessen.de

Übersicht der Leuchttürme der Bürgerbeteiligung

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