Artikel als PDF herunterladenArtikel druckenArtikel versenden

Dialog-Plattform zur Prävention von Fremdenangst

Staatsanzeiger: Ausgabe 14/2017
Von: Kampe, Tanja 

Projekt 78: Schwäbisch Gmünd Kategorie 3

Mehr Sachlichkeit in die Debatte über Flüchtlinge bringen und Verständnis für ihre Lage wecken will der Arbeitskreis Asyl Schwäbisch Gmünd. Er hat das Projekt „Zuversicht – zuhören, verstehen, sich treffen“ gestartet – eine Plattform für Dialog, Austausch von Wissen und zur Prävention von Fremdenangst.

Schwäbisch Gmünd. In Gesprächen über die Lage der Flüchtlinge fehlt oft die sachliche Debatte – davon ist der Arbeitskreis Asyl Schwäbisch Gmünd (AK Asyl) überzeugt. Das soll sich mit dem Projekt „Zuversicht – zuhören, verstehen, sich treffen“ ändern. Entstehen soll eine Plattform für Dialog und Wissensaustausch über das Weltgeschehen, die politische Situation in Fluchtländern sowie die Prävention von Fremdenangst.

„Wir möchten interessierte Bürger informieren, aufklären und Vorurteile gegenüber Flüchtlingen durch belegbare Fakten entschärfen,“ erklärt Vorstandsmitglied Kirsten Helmecke das Ziel des Projekts. „In Gesprächen zeigt sich immer wieder, dass viele Menschen über Fluchtursachen oder die politischen und kulturellen Hintergründe in den Fluchtländern kaum Bescheid wissen, aber gerne mehr erfahren möchten.“ Zwar gibt es für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit einige Qualifizierungsmöglichkeiten, „aber nicht jeder, der sich informieren möchte, will oder kann sich auch engagieren,“ sagt Kirsten Helmecke.

Lage in Herkunftsländern sollen Experten schildern

Dieses Bedürfnis nach Wissen und Transparenz will der AK Asyl mit seinem Projekt stillen. „Wir möchten dem Misstrauen und der Angst gegenüber Menschen, die zu uns fliehen müssen, mit einer Art Dialog-Plattform begegnen.

Bei „Zuversicht – zuhören, verstehen, sich treffen“ lernen interessierte Bürger bei Gastvorträgen und im Dialog mit Referenten Herkunftsländer und Lebenswelt der Flüchtlinge kennen. „Wir stellen uns zum Beispiel vor, dass ländererfahrene Experten ihre Eindrücke vorstellen.“

Weitere Themen, die von Referenten aufgegriffen werden könnten, sind beispielsweise: „Wie viele Konfliktherde gibt es in der Welt, und was sind deren Auslöser?“, „Warum fliehen Menschen aus friedlichen Regionen zu uns, und wer besitzt Asylanspruch?“, „Wie groß sind die Unterschiede zwischen Islam und Christentum wirklich?“ und „Welche Rechte besitzen Flüchtlinge auf der Welt, wohin fliehen sie, und wie leben sie?“.

Mit Wissen politisches Bewusstsein wecken und Ängste abbauen

Im Fokus stehtdabei die Anregung für die Teilnehmer, Halbwissen gezielt zu hinterfragen. „Wir möchten eine themenspezifische Aufarbeitung mit sachlicher Debatte anbieten, die sich am Bedarf der Bürger orientiert“ sagt Kirsten Helmecke. „Und wir hoffen, dass es uns gelingt, durch Wissensvermittlung das soziale und politische Bewusstsein der Teilnehmer zu schärfen und Ängste abzubauen.“

Schon nach den ersten Veranstaltungen zeigt sich, dass der AK Asyl das richtige Gespür bewiesen hat und mit seinem neuesten Projekt auf großen Zuspruch stößt. „Die Resonanz war großartig und motiviert uns sehr“, so Kirsten Helmecke. Künftig sollen etwa alle zwei Monate weitere Gesprächs- und Infoabende folgen. „Das Angebot ist bewusst offen und niederschwellig gestaltet. Deshalb streben wir eine enge Zusammenarbeit mit weiteren Projektpartnern an und hoffen, dass sich eine Möglichkeit findet, Räume für die Vorträge kostenfrei zu nutzen.“

Zwei Jahre lang soll das Projekt „Zuversicht – zuhören, versehen, sich treffen“ mindestens durchgeführt werden. „Wenn sich die Veranstaltungsreihe etabliert, machen wir das gerne auch noch länger“, sagt Kirsten Helmecke und schmunzelt.

Mehr zum Thema

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.asyl-gd.de


Übersicht der Leuchttürme der Bürgerbeteiligung

Kontakt

Gerne beantworten wir Ihre Fragen.

Redakteur Staatsanzeiger/Politik & Verwaltung/Leuchttürme
Michael Schwarz
Telefon: 07 11.6 66 01-599
E-Mail senden

Redaktionsassistentin Staatsanzeiger
Doris Kugel
Telefon: 07 11.6 66 01-290
E-Mail senden

Titelbild Staatsanzeiger

Newsletter

Icon Newsletter

Immer informiert zu Themen und Terminen des Staatsanzeigers? Fordern Sie unseren Newsletter an!