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Damit Flüchtlinge zu Nachbarn werden können

Staatsanzeiger: Ausgabe 16/2017
Von: Heiland, Simone 

Kategorie 4

Die Nassauische Heimstätte in Frankfurt hat eine Stelle für Flüchtlingsansiedlung eingerichtet. Diese fordert dazu auf, die menschenwürdige und gleichzeitig kostensparende Unterbringung von Flüchtlingen nicht nur als temporäre, sondern als elementare Aufgabe der Stadtentwicklung zu begreifen.

FRANKFURT am Main. Einer steigenden Zahl von Menschen, die in Deutschland um Asyl bitten, gerecht zu werden – das ist eine der größten Herausforderungen, denen Städte und Gemeinden sich derzeit stellen müssen. Aus diesem Anlass hat die Unternehmensgruppe „Nassauische Heimstätte/NH ProjektStadt“ im Fachbereich Integrierte Stadtentwicklung in Frankfurt im benachbarten Bundesland Hessen die Koordinierungsstelle Integrierte Flüchtlingsansiedlung eingerichtet.

Diese soll Kommunen bei ihrer Aufgabe unterstützen, geeignete Unterkünfte bereitzustellen. „Rund 51 Millionen Menschen sind nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) derzeit auf der Flucht. Ein Blick auf die Krisenherde macht deutlich, dass auch in den kommenden Jahren Menschen vor Krieg und Verfolgung fliehen werden“, erläutert Marion Schmitz-Stadtfeld, die Leiterin des Fachbereichs Integrierte Stadt- und Gewerbeflächenentwicklung. Die menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen sei daher keineswegs eine kurzfristige Herausforderung.

Flüchtlinge sollen in bestehende Wohnquartiere integriert werden

Die Koordinierungsstelle Integrierte Flüchtlingsansiedlung wird von einem Beirat mit Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kirchen, Bildung, Kultur, Sport und Zivilgesellschaft beraten.

Mit der Bereitstellung ihres Know-hows möchte die Nassauische Heimstätte ihren gesellschaftlichen Beitrag leisten. Um eine menschenwürdige und gleichzeitig kostensparende Unterbringung der Flüchtlinge zu gewährleisten, berät die Koordinierungsstelle Integrierte Flüchtlingsansiedlung seit Januar 2015 Städte und Gemeinden.

Sie setze dort an, wo Asylsuchende von den zentralen Aufnahmeeinrichtungen der Länder in die Obhut von Städten und Gemeinden geleitet werden, sagt Schmitz-Stadtfeld.

Maßgebliches Ziel ihrer Arbeit sei die Einbettung der Unterbringungen in ein funktionierendes Wohnquartier bei gleichzeitiger Berücksichtigung guter baulicher, sozialer und ökologischer Standards.

Flüchtlinge sollen so als „neue Nachbarn“ in bestehende Quartiere integriert werden.

Frühzeitiges Einbinden der Nachbarn schafft Akzeptanz

Die Stadtentwicklerin plädiert im Rahmen der Konferenz des Bundesbauministeriums „Zuwanderung und integrierende Stadtgesellschaft“ dafür, Flüchtlingsansiedlung als eine elementare Aufgabe der Stadtentwicklung zu begreifen. Dazu bedürfe es eines integrierten Ansatzes, der die Gleichzeitigkeit von baukultureller Qualität und das Zusammendenken von städtebaulichen und sozialen Aspekten berücksichtige.

Insbesondere die frühzeitige Einbeziehung der Nachbarschaft sei grundlegend für eine Akzeptanz. Die berühmten Architekten Walter Gropius und Ernst May hätten einst bewiesen, dass kostengünstiges und menschenwürdiges Bauen sich nicht ausschließen. Ihre Baustile sind längst Kult.

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Weitere Informationen finden Sie unter:

http://integrierte-fluechtlings ansiedlung.de

sowie unter:

www.nhps-stadtentwicklung.de/ consulting/integrierte-fluechtlings ansiedlung


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