Opposition fordert bessere Rahmenbedingungen für Handwerk

21.02.2019 
Von: Michael Schwarz
 
Redaktion
 

Stuttgart. Das Handwerk ist für die Digitalisierung unterschiedlich gut gerüstet. Dies wurde am Mittwoch in der Debatte zum Thema Handwerk und Digitalisierung deutlich. Die Regierungsparteien lobten die Förderung durch das Wirtschaftsministerium. Kritik kam von der Opposition. Die AfD forderte Steuersenkungen, die FDP einen besseren Zugang zu Kapital, die SPD mehr Lehrer an Berufsschulen.

„Die Digitalisierung muss dem Menschen dienen“, sagte der Grünen-Abgeordnete Martin Grath. Der Handwerker solle „endlich wieder das tun, was er am besten kann, nämlich sein Handwerk ausüben“. Bürokratie könne ihm in Zukunft die IT abnehmen.

Thomas Dörflinger (CDU) will das Handwerk aktiv unterstützen, „damit diese digitale Revolution am Ende nicht die eigenen Kinder frisst“. Die Aufgabe des Landes bestehe darin, Rahmenbedingungen zu schaffen – etwa in Form regionaler Digital Hubs, aber auch durch Initiativen wie Handwerk 2025 und „Wirtschaft 4.0“.

Nach Ansicht von Anton Baron (AfD) braucht das Handwerk keine Nachhilfe in Sachen Digitalisierung. Stattdessen solle das Land dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen stimmen. „Jeder Kartoffelacker in Südkorea ist besser vernetzt als manche hohenlohische Kleinstadt“, sagte Baron.

Für Boris Weirauch (SPD) sind zwei Dinge wichtig, um den technologischen Wandel zu meistern: Erstens eine qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung, und zweitens eine leistungsfähige Infrastruktur. Wenn der Unterrichtsausfall an beruflichen Schulen deutlich höher als an anderen Schularten sei, „läuft in diesem Land etwas falsch“.

Erik Schweickert (FDP) hob heraus, dass die Innovationsgutscheine „nicht erst seit der Regierungsbeteiligung der Grünen eine Erfolgsgeschichte“ seien. Sie gehen auf die Liberalen zurück. Er forderte das Land auf, den Kapitalzugang für Digitalisierungsprojekte zu vereinfachen.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sprach von einem im Vergleich mit anderen Ländern „recht hohen Niveau“, was die Digitalisierung im Handwerk betrifft. Sie sei „zuversichtlich, dass wir uns mit unseren Maßnahmen auf einem guten Weg befinden.“


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Titelbild Staatsanzeiger