Repräsentation, Kontakte knüpfen und viel bürokratische Kleinarbeit

22.11.2010 
Redaktion
 
Das Konsularische Korps in Baden-Württemberg
Foto: Staatsministerium

STUTTGART. Das Qualitätsimage Deutschlands ist unmittelbar verbunden mit dem Innovationsland Baden-Württemberg. Aus dem hohen ausländischen  Interesse ergibt sich eine breite Palette konsularischer Vertretungen im Land. 68 Generalkonsulate, Konsulate und Honorarkonsulate sind hier akkreditiert. Die List der vertretenen Staaten reicht von  Armenien und Aserbaidschan bis Belize, Bhutan und Brasilien, von Dänemark, der Dominikanischen Republik, Kap Verde bis zu Finnland und Frankreich, von Italien, Japan und Monaco, Nepal, Österreich und den Philippinen bis zu Russland, der Schweiz, Spanien, Sri Lanka, Tschechien und Venezuela.

Zahl der Konsulate im Land ist rückläufig, viele Staaten sparen an ihren Vertretungen

Dabei ist freilich unübersehbar, dass mehr und mehr Länder bei ihrer Präsenz in Deutschland und auch in Baden-Württemberg sparen. Jüngstes Beispiel: Zum 1.  Oktober wurde die Italienische Konsularagentur Mannheim geschlossen. Das Generalkonsulat in Stuttgart lässt verlauten: „Die Bezirke Stuttgart und Mannheim wurden zusammengeführt und werden vom Standort Stuttgart aus vertreten. Grund der Zusammenführung ist eine der Maßnahmen einer Umstrukturierung durch das italienische Außenministerium.“ Bloß das  Konsulat in Freiburg bleibt bestehen. In Baden-Württemberg leben zur Zeit 205 112 italienische Staatsbürger, die jetzt hauptsächlich von Stuttgart aus betreut werden müssen.

Längst hat man sich damit abgefunden, dass die USA und Großbritannien ihr Generalkonsulate in Baden-Württemberg geschlossen haben. Am Beispiel USA wird deutlich, wohin der Trend geht. Das US-Generalkonsulat in Frankfurt ist zuständig für gleich vier Bundesländer: Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland.

Allein die Türkei unterhält noch zwei Generalkonsulate - mehr und mehr wird auf Honorarkonsule zurückgegriffen

Lediglich noch zehn Generalkonsulate und ein Konsulat, besetzt mit Berufs-Konsuln und einem entsprechenden Verwaltungsapparat sind in Baden-Württemberg tätig: Bosnien/Herzegowina, Frankreich, Griechenland, Italien mit einem zusätzlichen Konsulat in Freiburg, Kroatien, Portugal, Schweiz, Spanien und die Türkei, die noch zwei Generalkonsulate unterhält, in Stuttgart und in Karlsruhe.

Der Löwenanteil  der konsularischen Vertretungen in Baden-Württemberg   wird von Honorarkonsuln und -konsulinnen geführt. Aus dem Staatsministerium verlautet dazu: Das völkerrechtliche Instrument des Honorarkonsuls nehme immer mehr an Bedeutung zu. In Zeiten zunehmender Vernetzung internationaler Beziehungen biete das Ehrenamt des Honorarkonsuls  ausländischen Staaten die Möglichkeit, ihre Interessen in Deutschland  unter Entlastung der Berufsdiplomaten und -konsuln zu intensivieren und regional zu verbreitern.  Wolfgang Reinhart (CDU), Landesminister für Bundes-, Europa- und internationale Angelegenheiten,  bringt es so auf den Punkt: „Die Konsulate in Baden-Württemberg erfüllen nicht nur ihre Funktion als Augen, Ohren und Stimme ihrer Heimatstaaten, sondern belegen auch die vielfältigen politischen, wirtschaftlichen  und gesellschaftlichen Beziehungen, die unser Land weltweit pflegt. Auch in der heutigen globalisierten und digitalisierten Welt sind die Konsuln als persönliche Ansprechpartner vor Ort von unschätzbarem Wert.“

Helmut Schweimler, Honorarkonsul der vor der nordafrikanischen Küste gelegenen Republik Kap Verde, ist Vorsitzender und Generalsekretär der Vereinigung des Konsularkorps in  Baden-Württemberg. In dem Konsularkorps sind sowohl  die Berufs- als auch die Honorarkonsuln vertreten. Schweimler bestätigt  die gute Zusammenarbeit mit der Landesregierung und allen Behörden. Es seien natürlich in erster Linie  die kleineren Staaten, die mit  Honorarkonsulaten in Baden-Württemberg präsent seien.   Schweimler ist in Baden-Württemberg und Bayern zuständig für etwa 300  der rund 2000 Kapverdier,  die in Deutschland leben. Schweimler: „Das anfallende  Arbeitspensum kann ich mit einer Sekretärin bewältigen. Anders ist es zum Beispiel bei den 150 000 Kroaten in Baden-Württemberg. Da bedarf es schon eines hauptberuflich besetzten Generalkonsulats mit 25 Mitarbeitern.“


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