Starkregen, Überflutungen: Ingenieure wollen Städte in grüne Oasen verwandeln

13.07.2021 
Redaktion
 
Foto: dpa | Sdmg / Maier

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STUTTGART. Ein Schwamm saugt bei Starkregen das Wasser auf und gibt es dann zeitverzögert und gedrosselt wieder ab. Das ist das Konzept der Schwammstadt, die Sponge City. In China gibt es dazu über 30 Projekte. Dabei wird das Regenwasser aufgenommen und gespeichert, anstatt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten.

„Das funktioniert in Asien gut, wo es monsunartig regnet“, sagt Frank-Georg Zimmermann von der FGZ Consult Projektentwicklung in Stuttgart. Dort ist dieser Schwamm meist mit Wasser gefüllt und feucht. Die Idee lasse sich aber nicht unbedingt auf Deutschland übertragen, findet er. „Hierzulande gibt es wegen des Klimawandels oft regenlose und damit erhebliche Dürrezeiten. „In vielen Gemeinden wird dann das Wasser und Grundwasser knapp“, sagt er.

Regenwasser in Städten, Gemeinden und Umland sammeln

Das will Zimmermann verhindern. Zusammen mit Kollegen der Ingenieurkammer hat er einen neuen Ansatz für das Wassermanagement entwickelt. Die Planer wollen das Regenwasser in Städten, Gemeinden und Umland sammeln und es dauerhaft speichern, um über trockene Zeiten hinweg zu kommen.

„Das Regenwasser muss gefiltert und desinfiziert werden, um es zu nutzen. Etwa zur Bewässerung von Grünflächen, für kühlende Wasseroasen, Brunnen und Wasserspiele. Es könnten Gebäude und Plätze begrünt, Begegnungsräume in der Stadt und am Wasser entstehen. Vor Augen haben die Fachplaner großzügig bepflanzte Straßenzüge mit einer automatisierten Bewässerung.

Hochleistungsrechner soll Überflutung von Starkregen simulieren

Zimmermann will dafür alle verfügbaren „Wasser-Daten“ zusammentragen und mit ihnen einen Großcomputer füttern. Dafür will er das Hochleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart gewinnen. Eine Überflutungssimulation von Starkregen könnte die Gefährdungssituation für Eigentümer und Mieter zum Gebäudeschutz darstellen. „Wir müssen die Gestaltungen von öffentlichen und privaten Plätzen, den Spielplatz im Wohngebiet sowie die Straße mitnutzen, um kurzzeitig aufflammende Wassermassen bändigen zu können, um damit eine geordnete Ableitung der Wässer in das Umland und in Richtung der Vorfluter zu gewährleisten.“

„Aufgrund des Klimawandels kommt der Problematik von Starkregen in der Öffentlichkeit mittlerweile mehr Aufmerksamkeit zu“, sagt Zimmermann. Damit hofft er auf Rückenwind für seine Ideen. „Die Stadtplanung sollte das Thema Wasser unbedingt mit einbinden und in der Verwaltung eine übergeordnete Abteilung dafür schaffen, die alle verfügbaren Wasser-Daten zusammenträgt.“

Mehr zum Thema lesen Sie am 16. Juli 2021 im Staatsanzeiger sowie im E-Paper.


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