Wie Edutainment funktioniert: Gelungene Beispiele aus der Verwaltung

18.06.2021 
Redaktion
 
Wissensvermittlung unterhaltsam rüberzubringen - eine Herausforderung in den sozialen Netzwerken. Foto: dpa/ dpa-tmn | Christin Klose

Wissensvermittlung unterhaltsam rüberzubringen - eine Herausforderung in den sozialen Netzwerken. Foto: dpa/ dpa-tmn | Christin Klose

STUTTGART. Bürgerkommunikation ist ein wichtiges Serviceangebot der öffentlichen Verwaltung für die Menschen. Insbesondere Verständlichkeit und Transparenz spielen eine entscheidende Rolle. Dazu muss allerdings oft auch (Hintergrund-)Wissen vermittelt werden, um Einordnung und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.

Gerade in den Social Media Kanälen wie YouTube, Instagram und TikTok nimmt das Thema „Edutainment“ – also unterhaltsame Wissensvermittlung – einen immer größeren Raum ein. Zu den wohl bekanntesten Vorreitern gehören die YouTube-Stars Rezo und LeFloid, die sich regelmäßig mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinandersetzen und sie frisch aufbereiten. Auf Instagram setzen immer mehr Accounts auf Mini-Präsentationen und Reels, um Themen kurz und knackig zu erläutern. Auf TikTok gibt es unter Hashtags wie #tiktalk oder #Science101 Millionen von kurzen Lernformaten.

Natürlich kann man komplexe Sachverhalte nicht vollständig in zehn kleinen Infografiken oder in 30 Sekunden Reel erklären. Betrachten Sie solche Formate eher wie den Trailer zu einem abendfüllenden Film. Ziel ist es, auf das Thema aufmerksam zu machen und ein bis drei Kernpunkte herauszuarbeiten. Für ausführliche Informationen können Sie auf Ihre Website oder andere Informationsangebote verweisen.

Einige gelungene Beispiele, wie Edutainment in sozialen Medien aussehen kann:

Das Bundesgesundheitsministerium erklärt Schritt für Schritt, wie der digitale Impfausweis funktioniert. Ein kurzes Video zeigt, welche App ich dafür nutzen kann und wie ich den Impfausweis in die App einfüge. Auch Vorteile wie das schnell und unkomplizierte Nachweisen bei Besuchen in Geschäften, Gastronomie oder anderen Einrichtungen wird in einem Satz erklärt.

Das Bundesjustizministerium setzt ebenfalls auf das Videoformat in Form eines Instagram-Beitrags. Der Vorteil ist natürlich, dass Beiträge auch per Link und in der Story mit anderen Nutzern geteilt und so schnell und unkompliziert weitergegeben werden können.
Video: https://www.instagram.com/p/CPqJPKbC7Vw/

Auch der Bundesnachrichtendienst ist seit kurzem mit einer eigenen Karriere-Seite auf Instagram vertreten. Hier wird die Bildergalerie genutzt, um in Form einer kleine Präsentation das Dualstudium zu erklären.

Zusätzlich können die Nutzer auch immer wieder ihr Wissen über den BND in den Stories testen. Diese Quizformate haben einen spielerischen Charakter und fordern die Nutzer doch zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Institution heraus.

Auch die Digitalisierungskampagne des Landes Baden-Württemberg ist auf Instagram vertreten. Neben den großen Entwicklungsthemen wie Forschung, Medizin und Bildung gibt es auch immer wieder ganz konkrete Tipps für Verbraucher – wie hier zum Thema „Sicherheit im Netz“.

Vergessen Sie vor allem nicht, dass es bei diesen Formaten darum geht, das Ganze für Bürger ohne Vorkenntnisse verständlich zu machen. Das Informationstechnik-Zentrum des Bundes setzt dafür auf Humor und vor allem „partytaugliche“ Erklärungen von IT-Themen.

Grundsätzlich gilt für solche Formate:

-          Halten Sie sich kurz.

-          Erklären Sie die Dinge in einfachen, kurzen und verständlichen Sätzen.

-          Versuchen Sie das Thema visuell zu unterstützen durch Grafiken, Bilder oder Icons.

-          Humor und Spaß helfen zusätzlich bei der Vermittlung.

-          Machen Sie Lust auf mehr – und verweisen Sie dafür auf Ihre Website.


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