Sechs Frauen und sechs Männer bilden die neue Landesregierung. Zwölf Ministerien, darunter das neu eingeführte Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, sollen bis 2026 dafür sorgen, dass Baden-Württemberg trotz Corona-Krise zukunftsfähig ist.
Nach und nach folgen Videointerviews mit den Ministerinnen und Ministern. Die Seite wird laufend aktualisiert.
Texte von Jennifer Reich, Stefanie Schlüter und Pia Hemme
Ausführlichere Informationen zu den einzelnen Staatssekretären gibt es am 14. Mai 2021 im Staatsanzeiger sowie im E-Paper.
1| Winfried Kretschmann (Grüne), Ministerpräsident
2| Thomas Strobl (CDU), Innenminister
3| Danyal Bayaz (Grüne), Finanzminister
4| Theresa Schopper (Grüne), Kultusministerin
5| Theresia Bauer (Grüne), Wissenschaftsministerin
6| Thekla Walker (Grüne), Umweltministerin
7| Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin
8| Manfred Lucha (Grüne), Sozialminister
9| Peter Hauk (CDU), Minister für ländlichen Raum
10| Winfried Hermann (Grüne), Verkehrsminister
11| Marion Gentges (CDU), Justizministerin
12| Nicole Razavi (CDU), Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen
Seit 2011 ist Winfried Kretschmann (Grüne) Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Mitglied des Landtags ist Kretschmann bereits seit 1980 mit kurzen Unterbrechungen. Der Regierungschef gibt die Richtlinien der Politik vor, führt den Vorsitz in der Regierung und leitet ihre Geschäfte.
Geburtstag: 17. Mai 1948
Geburtsort: Spaichingen (Landkreis Tuttlingen)
Webseite: Staatsministerium
Thomas Strobl (CDU) bleibt Innenminister von Baden-Württemberg. Er ist für die Polizei und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zuständig sowie politisch verantwortlich für die Feuerwehr, den Rettungsdienst, den Katastrophenschutz. Den Bereich Migration übernimmt künftig das Justizministerium.
Dass Strobl Verhandlungsgeschick besitzt, bewies er bereits 2016. Weniger Geschick zeigte er in seinem Wahlkreis. Das Mandat in Heilbronn ging erneut an Susanne Bay (Grüne). Strobl ist seit 2011 Vorsitzender der CDU im Land, seit 2012 stellvertretender Vorsitzender im Bund. Von 2005 bis 2011 war er Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg und von 2009 bis 2016 Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.
Geburtstag: 17. März 1960
Heimatstadt: Heilbronn
Webseite: Innenministerium Baden-Württemberg
Facebook-Seite von Thomas Strobl
Staatssekretär: Wilfried Klenk (CDU)
Der Bundestagsabgeordnete Danyal Bayaz (Grüne) wird neuer Finanzminister von Baden-Württemberg. Der Finanzminister sorgt für einen ausgeglichenen Haushalt und ist für die finanziellen Angelegenheiten des Landes verantwortlich.
Bayaz wurde 2017 als Abgeordneter für den Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen in den Bundestag gewählt. Der frühere Unternehmensberater, hat sich als Finanzexperte und Grünen-Vertreter im Untersuchungsausschuss zum Skandal um den Finanzdienstleister Wirecard einen Namen gemacht. Bayaz trat im Jahr 2005 den Grünen bei, von 2013 bis 2017 war er Mitglied im Landesvorstand. Unter anderem begleitete er die Landtagswahlkampagne 2016.
Geburtstag: 15. Oktober 1983
Geburtsort: Heidelberg
Webseite: Ministerium für Finanzen
Persönliche Webseite von Danyal Bayaz
Staatssekretärin: Gisela Splett (Grüne)
Nachfolgerin von Susanne Eisenmann (CDU) ist Theresa Schopper (Grüne). Als neue Kultusministerin ist sie für Schulen, Jugend und Sport verantwortlich.
Schopper verantwortete als Staatsministerin zuletzt die politische Koordination innerhalb der Regierungskoalition. Davor war sie als Staatssekretärin für die politische Koordination im Staatsministerium verantwortlich. Schopper war von 1988 bis 1994 Fraktionsgeschäftsführerin der Grünen im Bayerischen Landtag. Zwischen 1994 und 2013 war sie Abgeordnete im Bayerischen Landtag. Von 2003 bis 2013 war sie zudem Landesvorsitzende der Grünen in Bayern
Geburtstag: 9. April 1961
Geburtsort: Füssen im Allgäu
Webseite: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Persönliche Webseite von Theresa Schopper
Staatssekretär/in: Sandra Boser (Grüne), Volker Schebesta (CDU)
Theresia Bauer (Grüne) bleibt Wissenschaftsministerin des Landes. Sie hat das Amt seit 2011 inne. Sie hat die Aufgabe, die Hochschullandschaft in Baden-Württemberg weiterzuentwickeln sowie den Kunststandort zu stärken.
Drei Mal wurde sie in dieser Zeit Wissenschaftsministerin des Jahres. Ebenfalls seit 2011 hat sie verlässlich das Direktmandat für den Wahlkreis Heidelberg geholt. Bauer ist seit 2001 Landtagsabgeordnete. Ihre vergangene Amtszeit war vor allem geprägt durch den U-Ausschuss zur Zulagenaffäre an der Verwaltungshochschule in Ludwigsburg. Auch zuvor waren sie und ihr Ressort bereits unter Druck geraten, etwa bei der Einführung von Studiengebühren für Studierende aus dem Nicht-EU-Ausland.
Geburtstag: 6. April 1965
Geburtsort: Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)
Webseite: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Persönliche Webseite von Theresia Bauer
Staatssekretärin: Petra Olschowski (Grüne)
Für den scheidenden Umweltminister Franz Untersteller rückt die bisherige Grünen-Fraktionsvize Thekla Walker (Grüne) nach. Die Umweltministerin hat daher die Aufgabe, das Land in Sachen Energiewende, Klimaschutz und Umweltschutz voranzubringen.
Zuletzt war Walker stellvertretende Frakitonsvorsitzende der Grünen im Landtag sowie finanz- und tierschutzpolitische Sprecherin. Von 2011 bis 2016 war sie Landesvorsitzende der Grünen in Baden-Württemberg. Seit 2016 ist sie als Abgeordnete für den Wahlkreis Böblingen im Landtag. Zuvor war sie unter anderem von 2009 bis 2014 Stadträtin für die Grünen in der Landeshauptstadt Stuttgart.
Webseite: Umweltministerium Baden-Württemberg
Persönliche Webseite von Thekla Walker
Staatssekretär: Andre Baumann (Grüne)
Eine starke Wirtschaft auch nach der Krise - das wird eines der Hauptziele von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sein. Den Wohnungsbau muss sie zwar abgeben, erhält aber den Tourismus.
2016 war sie die große Überraschung im Kabinett: Die Unternehmerin wurde Wirtschaftsministerin. Im Jahr 2021 war sie eine der wenigen CDU-Abgeordneten, die es noch geschafft haben, per Direktmandat ins Parlament einzuziehen. Als Wirtschaftsministerin setzte sie sich unter anderem für die berufliche Aus- und Weiterbildung ein, förderte Start-Ups, forderte die Abschaffung des Solis und machte sich für Wohnraum-Allianz und Wohnraumoffensive stark.
Geburtstag: 9. Oktober 1972
Geburtsort: Balingen (Zollernalbkreis)
Webseite: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg
Persönliche Webseite von Nicole Hoffmeister-Kraut
Staatssekretär: Patrick Rapp (CDU)
Manfred Lucha (Grüne) wird sein Amt als Sozialminister fortführen. Ziel des Sozialministers ist es, für Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen und von jung bis alt die Rahmenbedingungen so gestalten, dass alle ihren Platz in der Gemeinschaft finden und sich entfalten können.
Zum Zivildienst von Oberbayern nach Oberschwaben gekommen, lernte er in Ravensburg Krankenpfleger, studierte Sozialarbeit und später Management im Sozial- und Gesundheitswesen. Nach Jahren in der Kommunalpolitik kandidierte er zwei Mal für ein Bundestagsmandat, zwei Mal für den Landtag. Erst 2011 zog er dann in den Landtag ein und wurde gesundheitspolitischer Sprecher. Als Sozialminister wird ihn die Corona-Pandemie auch weiter beschäftigen.
Geburtstag: 13. März 1961
Geburtsort: Garching an der Alz
Webseite: Ministerium für Soziales und Integration
Persönliche Webseite von Manfred Lucha
Staatssekretärin: Ute Leidig (Grüne)
Auch Peter Hauk (CDU) bleibt als Minister für ländlichen Raum in Amt und Würden. Themen des Ministeriums sind unter anderem Klimawandel in Land- und Forstwirtschaft, Zukunft des ländlichen Raums sowie Verbraucherschutz.
Peter Hauk kennt das Ministerium für den ländlichen Raum gut. Der Förster hat bereits unter Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) dieses Ministerium von 2005 bis 2010 geführt. Danach war Hauk bis 2015 Fraktionschef. Als Oppositionsführer im Landtag übte er Kritik an den Plänen von Grün-Rot zur Einrichtung des Nationalparks Schwarzwald. 2016 wurde er unter Grün-Schwarz erneut Minister für den ländlichen Raum. Der Naturschutz wurde dem Umweltministerium zugeordnet.
Geburtstag: 24. Dezember 1960
Geburtsort: Walldürn (Neckar-Odenwald-Kreis)
Webseite: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Staatssekretärin: Sabine Kurtz (CDU)
Auch im Verkehrsministerium wird es keinen Wechsel an der Spitze geben: Seit 2011 ist Winfried Hermann (Grüne) Verkehrsminister. Zunächst unter Grün-Rot, damals heftig kritisiert von der damaligen Oppositionspolitikerin Nicole Razavi (CDU), die nun gemeinsam mit ihm am Kabinettstisch sitzen wird, dann unter Grün-Schwarz. Er wird sich weiterhin den Themen E-Mobilität, Klimaschutz auf den Straßen, ÖPNV, Radverkehr und vielen weiteren Themen widmen.
Seit Jahren treibt er den Ausbau von öffentlichem Nahverkehr, vereinfachte Tarifsysteme und den Ausbau der Radwege voran. Beim Straßenbau setzte er neue Akzente, in dem er sich für die Sanierung von Straßen einsetzte, Neubau soll es nur dort geben, wo etwa Anschlussstücke fehlen.
Geburtstag: 19. Juli 1952
Geburtsort: Rottenburg am Neckar
Webseite: Verkehrsministerium Baden-Württemberg
Persönliche Webseite von Winfried Hermann
Staatssekretärin: Elke Zimmer (Grüne)
Auf Justizminister Guido Wolf (CDU) folgt Marion Gentges, ebenfalls CDU. Sie wird zuständig sein für die Gerichte, Staatsanwaltschaften, Justizvollzugsanstalten und Sozialen Dienste der Justiz im Land und erhält zudem den Bereich Migration, der bisher im Innenministerium verortet war.
Die Rechtsanwältin ist seit 2016 Abgeordnete und war hochschulpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion. Außerdem wurde sie Ende April als Präsidentin des Landesverbands der Musikschulen Baden-Württembergs wiedergewählt. Im Untersuchungsausschuss zur Zulagenaffäre an der Hochschule Ludwigsburg machte Gentges sich einen Namen als ruhige Obfrau, die jedoch immer wieder kritisch nachfragte.
Jahrgang: 1971
Geburtsort: Haslach im Kinzigtal
Webseite: Justizministerium Baden-Württemberg
Persönliche Webseite Marion Gentges
Staatssekretär: Siegfried Lorek (CDU)
Aufgrund des sich zuspitzenden Wohnungsraummangels wurde das neue Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen eingeführt, welches Nicole Razavi (CDU) übernimmt.
Seit dem Jahr 2006 sitzt sie als Abgeordnete für den Wahlkreis Geislingen im Landtag. Bei der Landtagswahl im März holte die staatlich geprüfte Skilehrerin für die CDU erneut das Direktmandat.
Razavi war von 2001 bis 2004 Persönliche Referentin des Staatssekretärs im Ministerium für Umwelt und Verkehr, leitete dann von 2004 bis 2005 das Ministerbüro und war von 2005 bis April 2006 in der CDU-Landtagsfraktion Büroleiterin des Fraktionsvorsitzenden.
Geburtstag: 20. Mai 1965
Geburtsort: Hongkong
Webseite des Wirtschaftsministeriums zum Thema Bauen
Persönliche Webseite von Nicole Razavi
Staatssekretärin: Andrea Lindlohr (Grüne)
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