Der Aufsatzband rückt eine Facette der Judenverfolgung in den Blick, die lange Zeit tabuisiert wurde: die als „Arisierung“ bezeichnete Enteignung jüdischen Besitzes im Dritten Reich. Anhand von Regionalstudien und Einzelschicksalen legt der Band die Grausamkeit des bürokratischen Unrechtsapparats offen. Er zeigt auch, wie sehr Diskurse von Schuld, Verantwortung und Verdrängung die deutsche Nachkriegsgesellschaft prägten und wie weit antisemitische Tendenzen in Verbindung mit fehlendem Unrechtsbewusstsein bis weit in die bundesrepublikanische Geschichte hineinreichen.
Ein Beitrag von Moritz Binkele in Momente 4|2017.
„Unrecht Gut gedeihet nicht“. „Arisierung“ und Versuche der Wiedergutmachung. Hg. vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg. (Laupheimer Gespräche, Band 15.) Heidelberg: Winter 2015. 239 S., mit SW-Abb., ISBN: 978- 3-82536-478-6, 3 16,-