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Theatergruppe schafft Begegnungsorte

Staatsanzeiger: Ausgabe 38/2016
Von: Messinger, Jessica 

Projekt 26: Stuttgart Kategorie 4

Durch die gemeinsame Arbeit an einem Projekt, der Vorbereitung eines Auftritt beim Straßenkunstfestival, sollen Jugendliche Zusammenwirken positiv erleben, selbst Vorurteile abbauen – und später bei den Zuschauern abbauen helfen. Durch die Kunst zum Miteinander finden, das ist Ziel des Projekts Labyrinth in Stuttgart. STUTTGART. „Handys in die Box“, sagt Tamina Grön, die die Abendprobe leitet, zu den annähernd 20 Jugendlichen, die vor ihr auf dem Boden in einem Raum der Stuttgarter Musikhochschule sitzen. Bereitwillig legen die Teilnehmer ihre Smartphones in eine Schachtel, die herumgereicht wird. Die Regeln sind klar, und höchste Konzentration ist gefordert. Am Abend hat die Gruppe bereits einen langen Probentag hinter sich. Der Abschluss des Auftritts auf dem Straßenkunstfestival wird durchgesprochen und geübt. Alle sind hellwach dabei. „Durch die Kunst zum Miteinander“, so beschreibt Patrizia Birkenberg, die Gründerin und Projektleiterin von Labyrinth, das Ziel des Projekts. Dieses hat im Rahmen ihres Studiums der Musikpädagogik im Jahr 2012 seinen Anfang genommen.
Auftritt beim Straßenfest trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei
Die Initiative, die geflüchteten Jugendlichen durch integrative Kulturarbeit ihren Start in Stuttgart erleichtern möchte, feiert mit dem Labyrinth Straßenfest einen besonderen Höhepunkt. Erstmals laufen somit zwei große Kulturprojekte – das Labyrinth Theater und Labyrinth Straßenkunstfestival – parallel, was für alle Beteiligten eine Menge Arbeit bedeutet. Mit dem Straßenkunstfestival soll das Kernprojekt der Theaterstücke auf eine kontinuierliche Weise fortgeführt werden. „So wollen wir die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen weiter begleiten“, erläutert Birkenberg, „und den Teilnehmenden der einzelnen Theaterprojekte die Möglichkeit geben, sich in einem geschützten Rahmen mit den eigenen Fähigkeiten kreativ auseinanderzusetzen.“
Ob Flüchtling, Migrant oder hier geboren, das spielt keine Rolle
Beim Festival geht es in erster Linie darum, eine direkte Begegnung zwischen den jugendlichen Künstlern, den Besuchern und den Nachbarn zu schaffen. „Die Menschen müssen doch was voneinander mitbekommen“ sagt Birkenberg über die Idee, das Labyrinth Projekt stärker in den öffentlichen Raum hinein zu tragen. Es gehe um die positiven Erlebnisse des Zusammenwirkens. Die Künstler von Labyrinth wollen diese in Vorbildfunktion vermitteln und aktiv auf einen Abbau von Vorurteilen hinwirken. „In erster Linie arbeiten hier jugendliche Schauspieler und Sänger an einem gemeinsam Projekt“, sagt Birkenberg. Ob Jugendliche als Flüchtlinge nach Stuttgart kamen, ob sie eine Migrationsbiographie haben oder nicht, spiele nur eine Nebenrolle. Das Projekt wird im laufenden Jahr von der Stadt Stuttgart, dem Land Baden-Württemberg und außerdem von vielen Stiftungen gefördert.
Für die weitere Planung braucht Labyrinth zusätzliche Förderung
Seit Februar wird ferner eine erste Vollzeitstelle von der Addy-von-Holtzbrinck-Stiftung getragen. Allerdings ist zur langfristigen Planung die gemeinnützige Unternehmergesellschaft Labyrinth dringend auf zusätzliche Fördermittel angewiesen.
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Ausführliche Informationen zu dem Projekt finden Sie unter: www.labyrinth-stuttgart.de

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