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Netzwerk für soziale Innovationen wird aufgebaut

Staatsanzeiger: Ausgabe 40/2016
Von: Preuss, Stefan 

Projekt 29: Sulz am Neckar Kategorie 2

Soziale Innovationen 4.0 – diesen Anspruch verfolgt das Projekt „LebensWert“ in Sulz als langfristiges Ziel. Der Zusammenschluss von bürgerschaftlichen Initiativen, Organisationen, Vereinen, Städten und Gemeinden widmet sich derzeit besonders den Flüchtlingen. Sulz am Neckar. Das gelingende Miteinander aller Menschen im Nordkreis Rottweil fördern ist Ziel des Projekts „LebensWert“in Sulz am Neckar (Landkreis Rottweil). Derzeit steht das Thema Flucht und Asyl im Fokus, berichtet Hans-Ulrich Händel, Beauftragter für Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung der Stadt Sulz , bei dem die Fäden zusammenlaufen. Grundsätzlich sollen perspektivisch alle Bewohner der Region profitieren, insbesondere natürlich „stille Gruppen“ wie Bildungsferne, Alleinerziehende oder Menschen, die in prekären Verhältnissen leben.
Soziale Innovationen 4.0 für den ländlichen Raum ist Ziel des Projekts
„In Forschung und Industrie fließen immense Summen, um Innovationen zu entwickeln und zu marktfähigen Produkten und Lösungen zu formen. Innovationen benötigen wir im sozialen Bereich auch“, sagt Händel. In der Wirtschaft ist Industrie 4.0 das große Thema. Vernetzung, intelligente Steuerung und stete Weiterentwicklung bestehender Prozesse, um zu neuen Standards und Angeboten in der sozialen Arbeit zu gelangen, das sei auch auf anderen Feldern zentral, so der Netzwerkmanager. Daher ist der Begriff der sozialen Innovationen zentral für das Projekt – und bei umfassender Vernetzung kann man es gut soziale Innovationen 4.0 nennen. Aus dem Zusammenschluss soll ein Kompetenznetz für Bürgerengagement und -beteiligung in der Region entstehen über bisher bestehende Barrieren hinweg. Die Versorgung der Flüchtlinge sei ein gutes Beispiel für Vernetzung, sie reiche vom Land über Bezirksregierung, Landkreise, Städten und Kommunen unter Einbindung der Kirchen und karitativer Verbände, Vereine bis hin zu den Initiativen der Bürger an der Basis. Dies, so Händel, müsse auch bei anderen Aufgaben erreicht werden. So könnten zukunftsweisende Kooperationen gemeinsam mit der öffentlichen Verwaltung, Politik und Unternehmen erprobt und weiterentwickelt werden. Die Mitglieder sorgen dann für einen gegenseitigen Wissens- und Erfahrungstransfer, jeder im Netzwerk kann von Best-Practice-Lösungen anderer durch Adaption profitieren. „Die Akteure nutzen die gewonnenen Erkenntnisse für ihre eigenständige Entwicklung vor Ort. Die daraus entstehenden sozialen Innovationen fördern sinnstiftende Gemeinschaft und Verantwortung in den Gemeinwesen, Quartieren und in der Region“, so Händel. Konkret vorgesehen ist die Engagementförderung durch Wissensvermittlung und Wissensaustausch, die Qualifizierung und Begleitung von Mentoren im Bereich des Bürgerengagements und der Bürgerbeteiligung, Kooperationen, Informationen über Förderprogramme sowie Unterstützung bei der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Der demografische Wandel werde im ländlichen Raum weitreichende Auswirkungen haben, so Händel: „Dem können wir nur mit innovativen Antworten begegnen.“
Markt der Möglichkeiten in Sulz war Auftakt für Aufbau des Netzwerks
Derzeit ist das Netzwerk in der Aufbauphase. Am 12. Juli gab es eine große Informationsveranstaltung in Sulz. Unter dem Motto „Mach was draus!“ wurden Bürgerinitiativen, Vereine und Gruppen und Bürger zum Gedankenaustausch, zu Fachvorträgen und einem Markt der Möglichkeiten eingeladen. Vertreter aus Verwaltung, Unternehmen und Politik waren eingebunden, um das Netzwerk zu erweitern. Im kommenden Jahr sollen in der Phase zwei konkrete Projekte aufgesetzt werden, am besten in der gesamten Region vernetzt. Kein potenzieller Helfer, keine gute Idee soll verloren gehen. Denn, so Händel: „Wir brauchen im ländlichen Raum die soziale Innovation 4.0, um auch in Zukunft attraktiv zu sein.“

Übersicht der Leuchttürme der Bürgerbeteiligung

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