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Mentoren als Bindeglied zwischen Eltern und Schule

Staatsanzeiger: Ausgabe 43/2016
Von: Kuhnert, Hannes 

Projekt 35: Pforzheim Kategorie 4

Fehlende Deutschkenntnisse, Missverständnisse mit Lehrkräften, mangelnde Informationen über Fachstellen, kulturelle Unterschiede und allgemeine Unklarheiten. Oft gibt es einige Barrieren, die es Müttern und Vätern aus anderen Nationen erschweren, das deutsche Schulsystem zu verstehen. Pforzheim. Dank einer Kooperation mit der Elternstiftung Baden-Württemberg und dem staatlichen Schulamt ist es der Stadt Pforzheim gelungen, eine Lösung für dieses Problem zu finden. In einer viertägigen Weiterbildung werden Mütter und Väter zu Elternmentoren ausgebildet. Hierbei werden sie auf Konflikte vorbereitet, die ihnen im Schulalltag begegnen können. Durch die Ausbildung der Mentoren wurde ein Bindeglied zwischen Eltern und Schule geschaffen.
Ziel ist es, an allen 29 Schulen in Pforzheim Mentoren auszubilden
Interkulturelle Elternmentoren sind nicht Teil der Schulen. Dadurch gelingt es ihnen oftmals leichter, ein vertrauensvolles Verhältnis, zu den betroffenen Eltern, aufzubauen. Sie beraten und unterstützen Schulen und Familien in Form von Patenschaften und übersetzen von Arabisch bis Türkisch. Oft reicht die ehrenamtliche Arbeit über das Schulgelände hinaus. Sie begleiten und vermitteln professionelle Hilfen und unterstützen bei Krankheiten. Scholastika Sandra Dienger, Sachgebietsleiterin der Jugendsozialarbeit an Schulen, erläutert: „Durch das Projekt soll für die Kinder und deren Familien ein Netzwerk von der Kindertagesstätte über die Grundschule bis hin zum Beruf entstehen. Dieser Weg soll von den Mentoren durchgängig unterstützt werden. Ziel ist es, an allen 29 Pforzheimer Schulen mit Schulsozialarbeit Mentoren auszubilden.“
Vorträge zum richtigen Umgang mit dem Handy
Neben der täglichen Arbeit organisieren die Elternmentoren auch thematische Elternveranstaltungen. Beispielsweise wurden an der Osterfeld-Realschule Vorträge zum richtigen Umgang mit dem Handy und zum Konsum von Alkohol und Drogen durchgeführt. Außerdem gibt es Angebote, in denen Eltern die deutsche Sprache lernen können. Über den Innenhof gelangt man zum Eingang der Insel-Grundschule Pforzheim. Während der Pause toben dort 350 Kinder aller Nationen. Zeitgleich findet das Treffen der Elternmentoren in der Schulbücherei statt. Gemeinsam mit Dienger und Andreas Renner, Rektor der Insel-Grundschule, besprechen sie den Stand des Projekts und klären offene Fragen. Die Schule ist eine von zehn Schulen in Pforzheim, in denen Elternmentoren aktiv sind. Neben Grund-, Werkreal- und Realschulen wird das Projekt inzwischen auch an Gymnasien durchgeführt. Auch die Bürgermeisterin für Bildung, Sport, Jugend und Soziales, Monika Müller, ist involviert: „Elternmentoren sind wichtige Brückenbauer. Sie bieten eine großartige Möglichkeit, um Menschen ganz neu für das Ehrenamt zu gewinnen. Unsere Schulen können schnelle und unbürokratische Unterstützung abrufen und wir als Stadtverwaltung haben durch die Elternmentoren Botschafter, aber auch Sensoren in Gruppen hinein, zu denen uns der Zugang sonst eher schwerfällt.“ 30 Elternmentoren wurden bisher ausgebildet. Ein dritter Kurs ist für Januar geplant. Ziel ist es, die interkulturelle Zusammenarbeit zu stärken und einen optimalen Bildungszugang zu schaffen.
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Weitere Informationen finden Sie hier: www.pforzheim.de/elternmentoren

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