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Alle an der Entwicklung der Stadt bis 2025 beteiligen

Staatsanzeiger: Ausgabe 45/2016
Von: Haussmann, Daniela 

Projekt 40: Nürtingen Kategorie 3

Bürgerbefragung, Workshops, Online-Dialog, Expertenforum, Klausursitzung – zweieinhalb Jahre lang haben in Nürtingen Bürger, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Gemeinderat und Experten das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) vorangetrieben. Wie soll Nürtingen 2025 aussehen? Diese Frage beschäftigte Jugendliche wie Erwachsene. Nürtingen. Den Neckar als naturnahen Erholungsbereich erlebbar machen, Lernorte in der Natur schaffen, Spiel-, Bewegungs- und Freiräume in den Stadtteilen und Ortschaften aufwerten, der Hochschule in der Stadt mehr Geltung verschaffen, für Senioren erschwinglichen Wohnraum schaffen, Integration, Inklusion und kulturelle Vielfalt fördern – nach 12 Monaten Brainstorming lagen rund 600 Vorschläge auf dem Tisch. Sie bildeten laut Verena Hudert vom Stadtplanungs- und Umweltamt eine Basis für die aus 54 Bausteinen bestehenden 12 Schlüsselprojekte, die in den nächsten Jahren mit Leben gefüllt werden. Für die ISEK-Projekt-Verantwortliche ein Beweis dafür, dass sich die Einwohner mit der Stadt identifizieren.
Erste Projekte sind bereits dabei, verwirklicht zu werden
Ein Teil der Pläne wird laut Philippa Dautel bereits umgesetzt. Von April bis Mai 2016 ersetzten Bauarbeiter in der Stadtmitte das Kopfsteinpflaster durch einen fußgängerfreundlicheren Belag. „Am Neckarufer gibt es auch Verweilorte, wie an der Mündung der Steinach in den Neckar“, berichtet Dautel. „Diese sind besonders an warmen Tagen eine Oase der Entspannung“. Die Bürgerbeteiligung am ISEK hat Verena Hudert zufolge auch Wünsche und Anregungen zutage befördert, von denen in der Stadtverwaltung niemand geglaubt hätte, dass sie ein Thema sind. Florentine Mahmud erinnert sich gern an den Beteiligungsprozess. „Wir saßen in Kleingruppen zusammen. Der Stadtteil Reudern sollte auch Jugendlichen etwas bieten“, erzählt die 19-Jährige. „Ein Jugendcafé, ein Basketballkorb für den Sportplatz und eine bessere ÖPNV-Anbindung haben wir uns gewünscht.“ Die Schülerin, die auch im Nürtinger Jugendrat sitzt, war von der Resonanz begeistert. „30 Teilnehmer kamen zum Workshop. Für eine Jugendbeteiligung ist das eine phänomenale Zahl“. Gut findet Mahmud, dass die Verwaltung verschiedene Beteiligungsformen angeboten hat: „Ich denke, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene gerade online gut erreichen ließen, aber auch ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind.“
Rege Beteiligung wegen breitem Spektrum an Beteiligungsformen
3000 Fragebögen mit rund 50 Fragen hatte die Verwaltung an zufällig ausgewählte Bürger verschickt. Über 1600 kamen beantwortet zurück. Die Fragebögen wurden in Geschäften und öffentlichen Einrichtungen ausgelegt. Das zehnseitige Befragungsformular konnte aber auch online ausgefüllt werden. Zudem konnten sich die Bürger auf einer Plattform im Internet registrieren, Vorschläge einbringen und diskutieren. „Der Online-Dialog wurde von einem Team moderiert, das wichtige Punkte und Ergebnisse an die Verwaltung weiterleitete“, erklärt Verena Hudert. „Einerseits erhielten die User der Plattform von unseren Mitarbeitern Antworten auf ihre Fragen, andererseits konnten Inhalte der online geführten Debatte in die Workshops und Klausursitzungen eingespeist werden.“ Das breite Spektrum an Beteiligungsmöglichkeiten hat laut Dautel dazu beigetragen, dass sich so viele beteiligten. „Auf der Homepage verzeichneten wir ungefähr 46 000 Klicks“, so die Geographin. Aus Sicht von Mahmud ist durch die Beteiligung gerade bei Jugendlichen einiges in Bewegung geraten. „Viele die ich kenne haben aufgrund der ISEK-Erfahrung angefangen an ihren Schulen Projekte anzustoßen oder sich bei der Umsetzung städtischer Projekte mit Ideen einzubringen“, so die 19-Jährige.
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Weitere Informationen finden Sie unter: www.nuertingen.de/nuertingen-fuer-alle/bildung-leben/bauen-umwelt/ stadtentwicklung/stadtentwicklungs konzept

Übersicht der Leuchttürme der Bürgerbeteiligung

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