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In der Stadt wollen alle mehr Toleranz im Alltag leben

Staatsanzeiger: Ausgabe 48/2016
Von: Heiland, Simone 

Projekt 46: Uhingen Kategorie 2

Die Stadt Uhingen will ihre Bürger für mehr Toleranz im Alltag sensibilisieren. Mit dem Ziel, Werte wie Respekt und Offenheit zu leben – unabhängig von Herkunft, Religion oder beruflichem Status. Was 2014 mit einer Wanderausstellung begann, hat durch die Flüchtlingssituation eine neue, nicht vorhersehbare Dimension erreicht. UHINGEN. Als die Lokale Agenda 21 Ende des Jahres 2014 die Wanderausstellung „Toleranz in Comics und Graphic Novels“ nach Uhingen (Landkreis Göppingen) holte, konnte noch niemand ahnen, dass dies der Startschuss für eine Aktion sein würde, die aller Aufmerksamkeit bedarf. „Toleranz hat Grenzen und das ist wichtig“, sagte Uhingens Bürgermeister Matthias Wittlinger anlässlich der mittlerweile ausgelaufenen „Toleranz-Wochen“ im Herbst 2016. „Es liegt an uns, inwieweit wir diese Grenzen definieren, wie weit unsere Herzensbidlung reicht und wie tiefgreifend wir uns informieren“, so Wittlinger. „Ängste und Kontrollverlust arbeiten gegen eine offene Gesellschaft.“
Motto „Du + Ich = Wir“ wurde mit Filmen, Mode und Tanz vermittelt
Die Toleranz-Wochen standen unter dem Motto „Du + Ich = Wir“. Ein vielseitiges Kulturangebot bot dabei für jeden etwas: Ein Dokumentarfilm der Göppinger Amnesty-International-Gruppe mit anschließender Diskussionsrunde beleuchtete die oft gescholtene Willkommenskultur. Ferner gab es Radiosendungen, Gottesdienste speziell für Flüchtlinge, Lesungen, Theaterabende, Mode und Tanz, Kabarett und Podiumsdiskussionen. All das mit dem Ziel, die Bürger zum Mitmachen zu animieren und zum Nachdenken zu inspirieren. Zirka 80 Personen aus 15 Institutionen hatten sich zuvor unter dem Dach des Arbeitskreises „Soziales, Bildung und Kultur“ der Lokalen Agenda 21 mit dem Thema Toleranz in seiner gesamten Bandbreite beschäftigt und die Ideen dann mit viel Herzblut und Elan in die Tat umgesetzt. Toleranz müsse mehr sein als das bloße Ertragen von anderem und Fremdem, so erläutert Roswitha Heinemann, Sprecherin des Arbeitskreises.
Alle Gruppen der Gesellschaft sollen einbezogen und erreicht werden
Offiziell ist diese Aktion zwar seit Ende Oktober beendet, der einhellige Wunsch der Agenda-Mitglieder ist es allerdings, dass die Bürger auch künftig am Thema dranbleiben, sich engagieren und Toleranz in ihrem Alltag ganz selbstverständlich leben. „Das Thema Toleranz soll auch weiterhin wie ein bunter Faden durch Uhingen gehen und nachhaltige Auswirkungen haben“, erläutert die Agenda-Beauftragte Martina Bartos. „Wer Fragen hat, kann sich immer an uns wenden.“ Über die Flüchtlingsproblematik hinaus soll die Stadt Uhingen für Toleranz stehen. Für Toleranz im Umgang mit anderen Kulturen und Religionen ebenso wie im Umgang mit Menschen in schwacher gesellschaftlicher Position, wie zum Beispiel Behinderten, Flüchtlingen, Asylanten, Alleinerziehenden, Langzeitarbeitslosen, Obdach- oder Mittellosen. Aber auch Drogenabhängigen, Kinderbanden, Falschparkern, rücksichtslosen Hundehaltern oder Umweltsündern wolle man tolerant begegnen und Verständnis für deren Probleme zeigen, gegebenenfalls allerdings auch die nötigen Grenzen setzen.
Afrikanisches Sprichwort ist in Uhingen zum Leitspruch geworden
Dass dieses Vorhaben gelingen kann, davon sind die Einwohner von Uhingen fest überzeugt. Denn, so heißt es: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Gesicht der Welt verändern“ – dieses afrikanische Sprichwort ist in Uhingen mittlerweile zu einem Leitspruch geworden.
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Weitergehende Informationen finden Sie unter: www.uhingen.de/freizeit_buerger_ aktiv/lokale_agenda_21/index.html

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