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Mentor als Freund und Ratgeber für Flüchtlingskinder

Staatsanzeiger: Ausgabe 1/2017
Von: Lang, Rainer 

Projekt 52: Stuttgart Kategorie 5

Die hohe Zahl von Flüchtlingen war der Auslöser für die „KinderHelden“, aktiv zu werden, Flüchtlingskinder an Schulen in Stuttgart erhalten über sie einen Mentor, der ihnen die deutsche Sprache beibringt, ihnen aber auch sonst mit Rat und Tat bei Freizeitaktivitäten und Problemen zur Seite steht. Stuttgart. Sie nennen sich „KinderHelden“. Die gemeinnützige Organisation hat sich angesichts der hohen Zahl von Flüchtlingen vorgenommen, den Kindern die Integration zu erleichtern. Sie sollen das Gefühl haben, in Deutschland willkommen zu sein. Dabei greift die Einrichtung auf ein Modell zurück, das auch anderswo, zum Beispiel im Rahmen der Lehre in Unternehmen, angewandt wird. Den Kindern stehen Mentoren zur Seite. Dies basiert auf dem Tandemprinzip. Das heißt, dass ein ehrenamtlicher Erwachsener ein Kind begleitet. Im Falle der „KinderHelden“ sind dies Schüler im Grundschulalter aus Vorbereitungsklassen in Stuttgart. Diese treffen sich in der Regel zwei bis drei Stunden pro Woche in der jeweiligen Kooperationsschule mit ihren Mentoren zur Lern- und Sprachförderung. Dazu kommen Freizeitaktivitäten wie Sport, Basteln, Theaterbesuche und Stadttouren.
Förderung ist für mindestens zwei weitere Jahre gesichert
Das Projekt trägt den Titel „Ich kann’s! für Flüchtlingskinder“. Es ist ein Pilotprojekt, das in Kooperation mit der Stadt Stuttgart entwickelt worden ist und nun durch die Förderung von Stadt, Unternehmen Bosch (Primavera e.V.) und Bauder Stiftung mindestens weitere zwei Jahre umgesetzt werden kann. Es gibt derzeit sieben Partnerschulen in Stuttgart. „Unser Hauptanliegen ist die schulische Unterstützung und die Integration vor Ort“, betont Ralph Benz, Geschäftsführer der „KinderHelden“. Dabei steht natürlich das Erlernen der deutschen Sprache im Vordergrund. Es ist eine spielerische Lernförderung. „Der Mentor ist Freund, Ratgeber, Impulsgeber, guter Zuhörer und verlässlicher Ansprechpartner“, erklärt Benz. Deshalb setze dies auch ein ganz besonderes persönliches Engagement der Mentoren voraus. Diese werden mit Sorgfalt ausgewählt. Interessierte Ehrenamtliche, die sich mindestens ein Jahr engagieren möchten, sind jederzeit willkommen. „Es geht um Kinder mit schwierigen Startbedingungen“, sagt Benz. In das Programm aufgenommen werden mit Zustimmung der Eltern die Kinder, die von den Lehrern empfohlen werden. „KinderHelden“ sorgt für alle Beteiligten für einen professionellen Rahmen.
Jedes Tandem wird begleitet und beraten
Anlass für das Projekt war die hohe Zahl der Asylsuchenden. „Die Rekordzahl von Flüchtlingen in Deutschland stellt uns als Bürgerinnen und Bürger vor neue Herausforderungen und bietet zugleich die große Chance, uns lokal und wirksam für Menschen mit Fluchterfahrung zu engagieren“, teilte die Organisation mit. „Wir möchten gerade Kindern, die aus dem Ausland mit geringen Sprachkenntnissen zu uns kommen, vermitteln, willkommen zu sein und Hilfe zu erfahren“, heißt es weiter. Jedes Tandem wird begleitet und beraten. Das Tandemprinzip wurde anhand von Mentoring-Projekten von „KinderHelden“ durch die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg ausgewertet, um die Fortschritte auch nachweisen zu können. Entwickelt wurde das Modell ursprünglich für Kinder und Jugendliche mit schwierigen Startbedingungen, die hier aufgewachsen sind, erklärt Ralph Benz, der die Einrichtung, die seit 2014 „KinderHelden“ heißt, aufgebaut hat.
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Weitre Informationen: www.kinderhelden.info

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