Artikel als PDF herunterladenArtikel druckenArtikel versenden

Im Erklärcafé werden oft benutzte Begriffe anschaulich gemacht

Staatsanzeiger: Ausgabe 44/2018
Von: Wieland, Andrea 

Ulm

Digitalisierung ist allgegenwärtig, der „Homo Digitalis“ geistert durch die Medienlandschaft. Was ist die angebrachte Reaktion: Angst vor Datenklau? Abschalten? Nein, endlich verstehen, dachten Sabine Meigel und Lucia Erdt von der Abteilung Digitale Agenda der Stadt Ulm und luden zum Erklärcafé ein. Ulm. Als Angela Barczyk von dem Erklärcafé in Ulm erfuhr, freute sie sich: „Endlich mal was Praktisches. Da will ich hin, weil ich mir Sachen einfach besser merken kann, wenn ich sie mir selbst erarbeitet habe.“ Am Morgen des 9. Juni dieses Jahres treffen sie und weitere Teilnehmer im Alter von 12 bis 75 Jahren im Verschwörhaus ein. Bereits der Veranstaltungsort lohnt eine Reise. Das Ulmer Verschwörhaus ist ein Ort des Experimentierens und der Bildung für alle Bürger, der von Freiwilligen betrieben und gestaltet wird: von der Holzwerkstatt über den 3-D-Drucker bis hin zur Strickmaschine. Kreativität und Post-its in allen Räumen. Es ist der ideale Ort für ein Treffen von Jung und Alt, von Experten und Wissbegierigen sowie von Bloggern und Szene-Neulingen.
Nachfragen sind hier ausdrücklich erwünscht
Wie kam es überhaupt zu dem Erklärcafé? Digitalisierung soll in Ulm von unten geschehen. Im Rahmen der zweiten Phase des Projekts Zukunftsstadt 2030 sollten daher im Rahmen eines Prototyps offene Bildungsmaterialien in innovativen Formaten erstellt werden. „Wir wollten nicht mehrere Firmen beauftragen, die dann nach einer Weile wieder verschwinden“, mit diesen Worten begründet Sabine Meigel, die Leiterin der Abteilung Digitale Agenda bei der Stadt Ulm, ihre Vorgehensweise. In Ulm soll Digitalisierung gemeinsam und von unten her entwickelt werden. Daher wird die Bevölkerung von Anfang an mit einbezogen. So auch während des Erklärcafés. Nachfragen ist ausdrücklich erwünscht. Ebenso gemeinsames Überlegen, was unter Begriffen wie „künstliche Intelligenz“ oder „smart“ genau zu verstehen ist, was sie bedeuten.
Nicht trocken Begriffe definieren, sondern sie unterhaltsam erklären
Einfach mal drauflos, ohne Angst vor Kritik. „Das empfand ich als die große Stärke des Erklärcafés. Und der, der erklärt, lernt ja auch unglaublich viel dazu, weil er das Bekannte mal anders ausdrücken muss“, so fasst es Angela Barczyk zusammen. Und einmal ehrlich: Gehört hat jeder Begriffe wie „cloud“ schon viele Male. „Aber wenn man es dann erklären soll, dann bröckelt es bei den meisten“, meint Lucia Erdt aus der Abteilung Digitale Agenda. Damit die Inhalte leichter und dauerhaft in der  Erinnerung bleiben, erschaffen die Teilnehmer selbst kurze Filme, in denen Begriffe wie „Internet der Dinge“ verständlich erklärt werden. Diese Drei-Minuten-Filme sind im Youtube-Kanal der Stadt Ulm nicht nur frei zugänglich. Sie dürfen unter offener Lizenz außerdem auch kostenfrei verwendet und überdies weiter bearbeitet werden. Entsprechend dem Motto der gesamten Veranstaltung: Digitalisierung von unten und für alle.
Aufgrund des Erfolgs soll es wieder ein Erklärcafé für alle geben
Teilnehmerin Angela Barczyk ergänzt: „Man kriegt die Fragen und auch die Hilflosigkeit der anderen mit. Am Ende des Tages zu einem Resultat zu gelangen, war gut.“ Sabine Meigel zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Das war ein toller Erfolg. So etwas wird es wieder geben.“

     

Kontakt

Gerne beantworten wir Ihre Fragen.

Redakteur Staatsanzeiger/Politik & Verwaltung/Leuchttürme
Michael Schwarz
Telefon: 07 11.6 66 01-599
E-Mail senden

Redaktionsassistentin Staatsanzeiger
Doris Kugel
Telefon: 07 11.6 66 01-290
E-Mail senden

Titelbild Staatsanzeiger

Newsletter

Icon Newsletter

Immer informiert zu Themen und Terminen des Staatsanzeigers? Fordern Sie unseren Newsletter an!