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Der kulturelle Wandel ist die größte Herausforderung

Staatsanzeiger: Ausgabe 48/2018
Von: Heiland, Simone 

Heilbronn

Die Digitalisierung ist in vollem Gang. Sie betrifft die gesamte Gesellschaft und bewirkt einen tiefgreifenden Wandel in beinahe jedem Lebensbereich. Die Stadt Heilbronn arbeitet seit Juli 2017 an einer Strategie „Digitale Stadt Heilbronn“. Heilbronn. Digitalisierung – das ist nichts, was in der Ferne liegt, sondern ist bereits fester, unumkehrbarer Bestandteil des Alltags. Internet-Shopping via Smartphone, Internet-Fernsehen am Computer, Online-Banking auf dem Tablet, die Nutzung von Clouds und sozialen Netzwerken – das ist die Art, wie heute kommuniziert wird, wie man sich informiert und wie der Alltag bestritten wird. „Die Digitalisierung bietet für Kommunen große Chancen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, nachhaltig zu wachsen und Innovationen voranzutreiben“, sagt Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD). Im Juli 2017 hat der Gemeinderat die „Stadtkonzeption Heilbronn 2030“ beschlossen. Darin wurden vier Strategiefelder formuliert: „Bildungs- und Wissensstadt“, „Teilhabe an der Stadtgesellschaft“, „Zukunftsfähige Mobilität“ und „Digitale Stadt“.
Die Akzeptanz seitens der Bürger soll getestet werden
Beim Thema „Digitale Stadt“ geht es um die intelligente Vernetzung unterschiedlicher städtischer Infrastrukturen, auch um das Entwickeln neuer Angebote für verschiedene Lebensbereiche. Der Entwicklungsprozess wird von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft begleitet. Zunächst wurden für Heilbronn spezifische Handlungsfelder definiert, darauf folgte eine detaillierte Bestandsaufnahme laufender und geplanter Projekte in der Verwaltung und in ausgewählten Unternehmen. Danach wurden in Expertenworkshops Ziele definiert und Maßnahmen erarbeitet. Am Ende steht dann die „Digitale Stadt Heilbronn 2030“. Sie zeigt auf, wie die Digitalisierung das Leben der Bürger künftig erleichtern soll. Zum Beispiel durch den weiteren Ausbau vollständig digital zu erledigender Bürgerservices oder ein intelligentes digitales Verkehrsmanagement. Als Nächstes sollen im Stadtgebiet erste digitale Anwendungen in sogenannten Reallaboren zeitlich befristet erprobt werden. „Wir wollen damit auch die Akzeptanz seitens der Bürgerschaft testen“, erläutert Juri Jacobi von der Stabstelle Stadtentwicklung und Zukunftsfragen bei der Stadt Heilbronn die Vorgehensweise.
Bei Expertenworkshops brachten Senioren Impulse ein
Und es soll der Mehrwert für Einwohner und lokale Unternehmen demonstriert werden. Wie werden insbesondere auch ältere Bürgerinnen und Bürger thematisch mitgenommen? „Die Offenheit für digitale Themen ist keine Frage des Alters“, so Jacobi. Ganz bewusst seien an den Expertenworkshops auch Senioren beteiligt gewesen und hätten Impulse eingebracht. „Damit die Umsetzung gelingt, haben wir die Verwaltungsmitarbeiter, Gemeinderäte und die Bürgerschaft in einer ‚Vernissage Digital‘ über die Zwischenergebnisse informiert, interaktive digitale Anwendungen erlebbar gemacht sowie um Rückmeldung gebeten“, sagt Jacobi. Was ist im Zuge dieses Prozesse die größte Herausforderung? „Das sind nicht die neuen Technologien selbst, sondern das ist der kulturelle Wandel, der notwendig ist, um aus Technologien neue Impulse und Mehrwert zu generieren“, so Juri Jacobi. „Entscheidend ist die Bereitschaft, bisherige Verwaltungsprozesse infrage zu stellen und anzupassen.“

     

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