RADOLFZELL. Der Streit im Rathaus von Radolfzell am Bodensee (Kreis Konstanz) beschäftigt nun auch die Staatsanwaltschaft. Es gebe ein Ermittlungsverfahren gegen Oberbürgermeister Martin Staab (parteilos), sagte ein Sprecher der Behörde am Freitag. Grund sei der Verdacht auf eine "Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes." Im Rathaus seien Zeugen vernommen und Daten beschlagnahmt worden. Zuvor hatte der "Südkurier" berichtet.
Laut Zeitung ist der Auslöser für die Maßnahmen ein elektronischer Brief von Staab an Bürgermeisterin Monika Laule, in dem er angeblich mit einer Gesprächsaufzeichnung drohte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte es zudem eine Anzeige gegen Staab gegeben. Die Stadtverwaltung in Radolfzell war am Freitag zunächst nicht erreichbar.
Im Rathaus herrscht "Klima der Angst"
Gemeinderäte der Stadt im Kreis Konstanz hatten im Dezember deutliche Kritik an Staab geäußert. Es herrsche ein Klima der Angst und des Misstrauens in Teilen der Verwaltung, hieß es in dem Schreiben, das unter anderem auf der Facebookseite der CDU-Fraktion veröffentlicht wurde. So würden etwa unliebsame Mitarbeiter dazu gedrängt, zu kündigen oder eine andere Arbeit zu übernehmen. Staab hatte die Kritik in einer öffentlichen Stellungnahme zurückgewiesen.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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