Netze BW: Stromnetze im Land sind für Elektromobilität gerüstet

01.12.2020 
Redaktion
 
Foto: dpa

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Stuttgart. Um die Stromnetze für die E-Mobilität fit zu machen, rechnet die EnBW mit rund 500 Millionen Euro an Investitionen. Auf einem Digitalevent hat die Konzerntochter Netze BW heute über praktischen Erfahrungen in ihren Testlabors berichtet. An drei Orten im Land ist der Netzbetreiber der Frage nachgegangen, wie die Infrastruktur der Stromverteilung gestaltet werden muss, damit eine zunehmende Zahl an Elektrofahrzeugen – auch zeitgleich – geladen werden kann, ohne dass die Netze überlastet werden.

Wann stoßen die Stromnetze möglicherweise an ihre Grenzen und welche Maßnahmen sind notwendig, um dies zu verhindern? Das hat die Netze BW in einem dieser Labore in Tamm (Landkreis Ludwigsburg) ein Jahr lang unter realen Bedingungen untersucht. In Mehrfamilienhäusern mit rund hundert Wohneinheiten musste neben dem störungsfreien Betrieb aller Stromverbraucher in den Haushalten auch gesichert sein, dass die Akkus der rund 50 E-Fahrzeuge morgens vollgeladen zur Verfügung stehen.

Nicht alle Nutzer gehen gleichzeitig an die Dose

„Die Vorstellung, dass abends alle schlagartig nach Hause kommen und den Stecker ihrer Autos reinstecken, hat sich nicht bewahrheitet“, erklärt Hans-Jörg Groscurth, Konzernpressesprecher des Energieversorgers EnBW. „Die Nutzung der Steckdosen und das Ladeverhalten divergieren sehr stark.“

Die zweite Erkenntnis betrifft die Aufgabe der Netzbetreiber selbst. Was müssen sie tun, damit die örtlichen Verteilnetze nicht an ihre Grenzen kommen? „Als Netzbetreiber kann man durch intelligentes Lademanagement, eingreifen, ohne, dass die Kunden erkennbare Komforteinbußen haben“, sagt Groscurth. Das bedeutet, dass die Anlage den einzelnen Nutzern über Nacht Ladezeiten zuteilt, was in den Modellversuchen erprobt wurde.

Von einer Quote mit 50 Prozent E-Fahrzeugen sind wir noch Jahre entfernt

In den Versuchen haben wir eine Quote von 50 Prozent Elektrifizierung, erklärt Groscurth. „Übertragen auf die Praxis heißt das. Wir reden ja irgendeinmal über Millionen von Elektro-Fahrzeugen - aber von einer Quote von 50 Prozent sind wir noch Jahre entfernt.“

Auch die Kosten für den Umbau der Netze lassen sich eingrenzen. „Die Netze werden an einigen Stellen ausgebaut werden müssen – dafür entwickeln wir Prognose-Tools. Aber es wird auch technische Möglichkeiten geben, das intelligent so zu managen, dass man einen Ausbau verschieben oder ganz überflüssig machen kann. Es wird am Ende auf eine Mischung hinauslaufen“, sagt Groscurth.


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