Stuttgart. Wer Stipendiat für das Programm „Talent im Land“ werden möchte, muss sich bis zum 1. April eines Jahres schriftlich bewerben. Die Förderung beginnt dann am 1. September. Voraussetzung ist, dass der Schüler ausländischer Herkunft ist, seinen dauerhaften Aufenthalt aber in Deutschland hat, und in schwierigen Lebensverhältnissen steckt, die einer erfolgreichen Schulkarriere im Weg stehen. Er sollte Schüler einer weiterführenden Schule in Baden-Württemberg (Werkreal-, Real-, Berufsfachschule, Berufskolleg, Gymnasium) mit dem Bildungsziel Abitur oder Fachhochschulreife sein und bei Förderbeginn mindestens die 8. Klasse besuchen. Vorausgesetzt werden besondere schulische Leistungen, Motivation, Leistungsbereitschaft und Zielstrebigkeit sowie soziales, gesellschaftliches oder politisches Engagement.
Aufgrund der schriftlichen Bewerbung trifft eine unabhängige, zwölfköpfige Jury eine Vorauswahl. Etwa 100 jungen Menschen werden zu einem Gespräch eingeladen. Aus diesem Pool werden dann die Stipendiaten ausgewählt. Ansprechpartner für die Bewerber ist die Arbeitsstelle „Talent im Land Baden-Württemberg“, die am Institut für Erziehungswissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen angesiedelt ist. Die Projektverantwortung liegt bei Frau Prof. Dr. Karin Amos.
In Baden Württemberg haben laut Statistischem Landesamt insgesamt 25 Prozent der Menschen einen Migrationshintergrund; davon ist fast ein Drittel jünger als 18 Jahre. In Stuttgart sind es sogar 40 Prozent. Fast die Hälfte der deutschen Schüler im Land machen Abitur, von den ausländischen Schülern aber nur 28 Prozent. Ganz anders sieht die Statistik an den Hauptschulen aus: Da sind es nur 21 Prozent Deutsche und 41 Prozent Schüler aus Zuwandererfamilien. Nach dem im Juni dieses Jahres vorgelegten Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands sei das Missverhältnis bei denen, die ganz ohne Abschluss die Schule verlassen, am größten: Dies sind in Baden-Württemberg nur ein Prozent der deutschen, aber 6 Prozent der ausländischen Schüler. Die Benachteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund setze sich im Hochschulstudium fort. Demnach sind nicht einmal drei Prozent der in Deutschland Studierenden Ausländer, die hier ihre Hochschulreife erworben haben.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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