Kuhn tritt überraschend nicht wieder an

07.01.2020 
Redaktion
 
Fritz Kuhn wird zur Rathauswahl im November in Stuttgart nicht wieder antreten. Foto: dpa

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STUTTGART. Lange hält sich Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn bedeckt. Nun hat er seine beruflichen Pläne öffentlich gemacht: Er tritt nicht noch einmal zur Rathauswahl an. Gerade mit Blick auf seine Vorhaben gilt das als Überraschung.

Für seine überraschende Entscheidung führte er am Dienstag in Stuttgart persönliche Gründe an. Der 64-Jährige erklärte, dass er am Ende einer zweiten Amtszeit weit über 70 Jahre alt wäre. In dem Alter frage man sich, ob man noch einmal etwas anderes machen wolle.

Klimaschutz in der Stadt, die Opernsanierung und ein neues Pflegeheimkonzept

Er werde seine restliche Amtszeit nicht als Auslaufjahr betrachten, beteuerte Kuhn. "Die Ente wird nicht lahmen. Ich werde aktiv wichtige Sachen in Angriff nehmen, die die Stadt in diesem Jahr dringend braucht." Als Beispiele nannte er den Klimaschutz in der Stadt, die Opernsanierung und die Vorbereitung eines neuen Pflegeheimkonzepts.

Seine Entscheidung gab Kuhn auf den Tag genau sieben Jahre nach seinem Amtsantritt im Rathaus bekannt. Er hatte sein Amt am 7. Januar 2013 als erster Grünen-OB einer Landeshauptstadt angetreten. Kuhn hatte damals und auch in den vergangenen Jahren im Rathaus auf seine Erfahrung als Gründungsmitglied der Grünen, als ehemaliger Parteichef und als Ex-Fraktionschef im Landtag und im Bundestag gebaut.

Bislang lediglich ein Bewerber bei Oberbürgermeisterwahl

Kuhn hinterlässt viele noch nicht abgeschlossene Projekte, deshalb war eigentlich mit einer erneuten Kandidatur gerechnet worden. Der Grünen-Politiker hatte bei seinem Amtsantritt den Wohnungsmangel in der Landeshauptstadt "zur Chefsache erklärt", die Immobilien- und Mietpreise steigen aber in wenigen Städten so stark wie in Stuttgart.

Mit der Absage Kuhns dürfte die Oberbürgermeisterwahl am 8. November noch spannender werden: CDU und SPD haben sich bislang nicht zu eigenen Kandidaten im Rennen um das Rathaus geäußert. Einzig Marian Schreier, der SPD-Bürgermeister von Tengen im Kreis Konstanz, hat bereits als Bewerber seinen Hut in den Ring geworfen. Er kann aber derzeit nicht auf die Unterstützung des Kreisvorstands der SPD Stuttgart zählen.


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