Stuttgart. Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf müssen aus Sicht des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) besser vorbereitet werden. „Wenn wir schon auf Seiteneinsteiger zurückgreifen müssen, dann sollten diese wenigstens pädagogisch-didaktische Grundkenntnisse erhalten, bevor sie im Klassenzimmer stehen”, sagte VBE-Vorstandsmitglied Gerhard Brand der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.
Ein Monat Vollzeit-Qualifizierung der Akademiker in einem Seminar für Didaktik und Lehrerbildung sei das Mindeste. Danach müsse die Lehrkraft parallel zum Unterrichten das Seminar besuchen - anfangs einige Tage in der Woche. Seiteneinsteiger einzustellen und sofort unterrichten zu lassen, sei unverantwortlich. Allein mit Fachkenntnissen sei Unterricht nicht zu bestreiten, sagte Brand, der auch VBE-Chef in Baden-Württemberg ist. „Es ist eine ganz wichtige Aufgabe dafür zu sorgen, dass Unterricht überhaupt stattfinden kann, etwa durch das Einüben von Ritualen.”
Pädagogische Kenntnisse seien auch wegen steigender Unterschiedlichkeit der Schüler wichtig. „Das sind andere Anforderungen als das reine Vermitteln des Stoffes.” Die Neulinge würden in der Regel im Kollegium bei der Unterrichtsvorbereitung unterstützt. Diese Arbeit dürfe aber nicht „on top” geleistet werden. „Sonst gibt es Überstunden, die Kollegen werden krank und gehen uns von der Stange.” Das dürfe in Zeiten lückenhafter Unterrichtsversorgung nicht passieren. „Wir fordern, dass Kollegen, die Seiteneinsteiger begleiten, entlastet werden.” Dafür müsse ihre Unterrichtsverpflichtung reduziert werden.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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