Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Stuttgart. Der Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg hat vor zu hohen Erwartungen an die geplante vollständige Öffnung der Grundschulen bis Ende Juni gewarnt. Es habe schon vor der Corona-Pandemie und ihren Folgen einen Lehrermangel gegeben.
Wenn man jetzt die Risikogruppen im Blick behalten wolle, fehle ein weiterer Anteil von Lehrern, sagte der Landeschef des Verbandes Bildung und Erziehung, Gerhard Brand, am Donnerstag. „Wenn wir also von einer kompletten Öffnung sprechen, dann gehört auch zur Wahrheit, dass wir nicht komplett den Unterricht abdecken können.“
Der Umfang, in dem Schulen den regulären Unterricht abdecken könnten, sei sehr unterschiedlich, sagte Brand. Er hänge ab vom Versorgungsgrad und von der Zahl der dort beschäftigten Lehrkräfte, die zur Risikogruppe gehören. Das müsse die Landesregierung berücksichtigen, forderte er. „Jeder Schule in Baden-Württemberg muss die Freiheit zugestanden werden, anhand ihres Versorgungsgrades den regulären Unterricht einschränken zu können.“ Der VBE-Landesverband vertritt die Interessen von laut eigenen Angaben mehr als 18 000 Mitgliedern im Bildungsbereich.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatten am Dienstag angekündigt, bis Ende Juni Kitas und Grundschulen wieder vollständig zu öffnen. Zur Begründung dieser Maßnahme stützten sie sich auf Zwischenergebnisse einer Studie von Unikliniken zu Kindern und dem Coronavirus. Demnach spielten Kinder bis zehn Jahren als Überträger des Virus nur eine untergeordnete Rolle.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
Wissenswertes zu kommunalpolitischen Themen für Sie als Gemeinderat/Gemeinderätin mit einem wöchentlichen Newsletter direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Abonnieren Sie jetzt den
Kommunal-Newsletter.