Stuttgart. Der Südschwarzwald ist nach der Schwäbischen Alb nun das zweite Biosphärengebiet in Baden-Württemberg. Naturschutzminister Alexander Bonde (Grüne) unterzeichnete am Montag in Bernau (Kreis Waldshut) die Verordnung für die Modellregion. Los geht es dann zum 1. Februar. Bonde sagte: "Gemeinsam werden wir nun ein gutes Stück Naturschutz und Regionalentwicklung im Südschwarzwald angehen."
29 Kommunen - darunter zahlreiche Wintersportorte - sind beim Start des Biosphärengebiets dabei, das rund 63 000 Hektar umfasst. Naturschutzverbände sprachen von einem "historischen Schritt". Das neue Biosphärengebiet werde der Natur, den Menschen in der Region und dem Ruf des Schwarzwaldes in der ganzen Welt guttun.
Anders als im weiter nördlich gelegenen Nationalpark Schwarzwald wird die Natur in der Modellregion Biosphärengebiet nicht strikt sich selbst überlassen. Nur drei Prozent der Fläche sind dort einer Nutzung entzogen. Das Miteinander von Mensch und Natur steht im Biosphärenreservat im Mittelpunkt. Der Nationalpark Schwarzwald, den Grün-Rot Anfang 2014 eingerichtet hatte, war stark umstritten, etwa in der Holzindustrie.
Der Naturschutz-Experte der Grünen-Landtagsfraktion, Markus Rösler, sagte zum Biosphärenreservat: "Wir stärken den Schutz der Natur mit den Methoden der Wirtschaftsförderung. Im Zusammenspiel mit dem Nationalpark gibt das Biosphärengebiet nachhaltigem Tourismus im gesamten Schwarzwald Vorschub." Nach seiner Darstellung gibt es sonst nur in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg zwei eigenständige Biosphärengebiete in einem Bundesland.
Ziel ist, dass das Gebiet offiziell von der Unesco als Biosphärenreservat anerkannt wird. Dieses Zertifizierungsverfahren könne einige Jahre dauern, sagte eine Ministeriumssprecherin. Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen legte 1976 den Grundstein für das heutige weltweite Netz dieser Schutzgebiete.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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