Firmen beteiligen Mitarbeiter am Aufschwung

28.10.2010 
Redaktion
 
Unternehmen setzen auf Sonderzahlungen oder Prämien
Foto: Bosch

Stuttgart. Neben Europas größtem Autozulieferer Bosch wollen weitere Unternehmen im Südwesten ihre Mitarbeiter am kräftigen Aufschwung beteiligen. Auch der Autozulieferer ElringKlinger zieht wegen der guten wirtschaftlichen Lage die für 2011 vereinbarte Tariferhöhung von 2,7 Prozent um zwei Monate auf den 1. Februar
2011 vor.

Bei ZF in Friedrichshafen verhandeln Geschäftsleitung und Arbeitnehmer derzeit über eine Sonderzahlung. Weitere Konzerne verweisen auf ihre traditionellen Beteiligungsprogramme. „Das ist doch ein ganz normaler Vorgang, dass man — wenn es wieder gut läuft — die Gehaltserhöhung auch vorzieht“, sagte ElringKlinger-Chef Stefan Wolf am Mittwoch. „Die Mitarbeiter haben extrem dazu beigetragen, dass wir gut durch
die Krise gekommen sind.“

Von Februar 2009 bis Januar 2010 wurde in vielen Bereichen des Autozulieferers mit Sitz in Dettingen (Kreis Reutlingen) kurzgearbeitet. Außerdem wurde die für Mai 2009 geplante Lohnerhöhung für die 2200 Mitarbeiter um vier Monate nach hinten geschoben. Für die Jahre 2008 und 2009 hätten alle Mitarbeiter schon rückwirkend eine Sonderzahlung von 1000 Euro erhalten.

Keine außerordentlichen Beteiligungsaktionen bei SAP und HeidelberCement

Auch der drittgrößte deutsche Autozulieferer ZF Friedrichshafen will die Belegschaft am Aufschwung teilhaben lassen. Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertretungen verhandeln gegenwärtig über eine Sonderzahlung, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in Friedrichshafen am Bodensee. Einzelheiten seien aber noch offen. „Es gehe um einen Ausgleich für die Krisenjahre 2008 und 2009, in denen die Mitarbeiter im Zuge von Kurzarbeit Einkommenseinbußen hinnehmen mussten, in denen sie aber auch ein hohes Maß an Flexibilität gezeigt haben“.

Außerordentliche Beteiligungsaktionen sind bei der Softwareschmiede SAP und dem Baustoffhersteller HeidelbergCement nicht geplant. „Wir beteiligen die Mitarbeiter jederzeit am Unternehmenserfolg“, sagte ein SAP-Sprecher in Walldorf. Dies geschehe über Prämien. Außerdem habe SAP die Krise nicht so stark gespürt wie die Industrie.

Bei HeidelbergCement sagte ein Sprecher zu den Bosch-Plänen, die Automobilindustrie habe in diesem Jahr einen starken Aufschwung erlebt — „wir sind da in einer komplett anderen Branche tätig.“ Ihm sei von Plänen nach Bosch-Vorbild nichts bekannt.

Sonderzahlungen von insgesamt 17 Millionen Euro

Der Oberkochener Optikkonzern Carl Zeiss hingegen verweist auf sein Prämienmodell — kurz vor Ende des Geschäftsjahrs 2009/10 (Bilanzstichtag: 30. September) erhielten Vollzeit-Mitarbeiter rund 1900 Euro brutto extra. Insgesamt setzt Zeiss in diesem Jahr für die Sonderzahlung rund 17 Millionen Euro ein. Zudem bekamen die Beschäftigten im April die Hälfte des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes, auf das sie 2009 wegen der Wirtschaftskrise verzichtet hatten.

Abhängig vom Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres werde die zweite Hälfte auch noch zurückgezahlt, teilte eine Sprecherin am Mittwoch mit. Auch das Urlaubsgeld 2010 habe eigentlich wegfallen sollen, es sei im Mai aber dennoch voll bezahlt worden.


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