Foto: Leja
STUTTGART. Rund 2,6 Milliarden Euro haben baden-württembergische Unternehmen aus der Energie-, Wasser- und Entsorgungswirtschaft im Jahr 2018 in Sachanlagen investiert. Gut 411 Millionen Euro beziehungsweise knapp 19 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Landesamt in Stuttgart mitteilt.
Der größte Teil der Investitionen, rund 1,1 Milliarden Euro, wurde in die Sanierung, Instandhaltung und den Neubau von Leitungs- und Rohrnetzen sowie die Kanalisation investiert. Damit liegt die Gesamtsumme dieser Investitionen erstmalig seit 2008 über einer Milliarde Euro, heben die Statistiker hervor.
Die Energieversorger sind im Südwesten mit allein 771 Millionen Euro für knapp 70 Prozent der Arbeiten an Leitungen und Rohren verantwortlich. Die Wasserversorger investierten in Tiefbauarbeiten 176 Millionen Euro (Anteil: 16 Prozent) und die Abwasserentsorger 163 Millionen Euro (Anteil: 15 Prozent).
Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg kritisiert, dass es in vielen Kommunen für die jeweiligen Netzwerke keinen wirklichen Übersichtsplan gebe. „Die versehentliche Beschädigung von Leitungsnetzen im Boden verursacht jährlich Kosten in Millionenhöhe“, so der Verband. Jedes Jahr würden den Sachversicherungen rund 100.000 Schadensfälle gemeldet, für die Entschädigungen in Höhe von rund 500 Millionen Euro geleistet werden müssen.
Viele Kommunen hätten keinen Überblick, welche Leitungen in ihrem Gemeindegebiet wo genau verlegt sind, sagt Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Er fordert, eine zentrale Koordinierungsstelle für Leitungsauskünfte, die das gesamte Netzwerk in Baden-Württemberg abdeckt.
„Sinnvoll wäre es, wenn man alle Netze über ein zentrales Online-Verzeichnis erfassen und auf Knopfdruck abrufen könnte,“ so Möller. „Was wir dringend brauchen, ist ein digitaler Masterplan für sämtliche Leitungsnetzwerke im Land.“ Erforderlich wäre zudem eine gesetzliche Auskunftspflicht für Leitungsbetreiber gegenüber den ausführenden Tiefbaufirmen, in der die Netzbetreiber für die Richtigkeit ihrer erteilten Auskünfte einstehen.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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