Foto: dpa/Uwe Anspach
Stuttgart. Zehntausende Kinder im Südwesten haben an diesem Montag nach wochenlanger Zwangspause erstmals wieder andere Spielkameraden in der Kita wiedersehen können. Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hatte das Land im März die vorübergehende Schließung der Einrichtungen verordnet.
Nur für die Notbetreuung von Kindern, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, standen einige Kitaplätze auch während dieser Zeit zur Verfügung. Auch jetzt werden bei weitem nicht alle Kinder wieder Betreuung erhalten können. Im Südwesten werden im Normalbetrieb rund 444 000 Kinder in 9000 Einrichtungen betreut.
Die Kitas dürfen laut einem Beschluss der Corona-Lenkungsgruppe nur für maximal 50 Prozent der Kinder wieder öffnen. Kinder in der erweiterten Notbetreuung oder mit besonderem Förderbedarf haben Vorrang.
Der Paritätische Baden-Württemberg hatte am Freitag begrüßt, dass Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) die Notfallbetreuung zu erweitern beschlossen hat, indem nun auch Kinder mit besonderem Förderbedarf einbezogen werden. Unklar sei allerdings weiterhin „der Umgang mit Kindern, deren Eltern grundsätzlich einen Anspruch auf Notbetreuung haben, diesen jedoch erst später einfordern“, heißt es in einer Mitteilung des Verbands.
Zudem mahnte der Paritätische, „in konkrete Planungen zum Einstieg in einen eingeschränkten Regelbetrieb Trägerverbände von Kitas einzubinden."
Dass die Kultusministerin zwar die Öffnung der Kitas für mehr Kinder ab 18. Mai schon Anfang des Monats angekündigt hatte, aber keine Regeln dafür geschaffen hatte, kritisierten ebenfalls am Freitag die Jusos scharf. „Frau Eisenmann disqualifiziert sich damit nicht nur als mögliche Ministerpräsidentin, sondern sollte sich auch fragen, ob sie überhaupt dem Ministeramt gewachsen ist“, erklärte die stellvertretende Landesvorsitzende der SPD-Nachwuchsorganisation, Lara Herter. In anderen Bundesländer gebe es längst konkrete Regeln, die Erzieherinnen und Erziehen erlaubten, bestmöglichen Schutz für die Kinder und sich selbst zu gewährleisten.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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