Digitalfunk: Netze BW stattet rund 200 Standorte mit intelligenter Notstromversorgung aus

22.08.2019 
Redaktion
 
200 der insgesamt 590 Funkstandorte rüstet die Netze BW mit Netzersatzanlagen aus. Foto: ASDBW

200 der insgesamt 590 Funkstandorte rüstet die Netze BW mit Netzersatzanlagen aus. Foto: ASDBW

Stuttgart. In Krisensituationen spielt die Zuverlässigkeit der Kommunikation eine entscheidende Rolle. Deswegen arbeitet die Polizei in Baden-Württemberg an einer umfassenden ‚Netzhärtung‘ für den Digitalfunk BOS. Bis Ende 2021 soll die Netze BW etwa 200 der Funkstandorte mit stationären Netzersatzanlagen ausrüsten. Das teilte Netze BW diese Woche mit.

Die Unwetter der vergangenen Wochen haben die Bedeutung der schnellen und präzisen Abstimmung zwischen Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und dem Roten Kreuz erneut vor Augen geführt. „Gerade in solchen Situationen ist auch mit Stromausfällen zu rechnen, die nach wenigen Stunden spürbare Löcher ins Funknetz reißen“ sagt Polizeirat Tamer Bozkurt laut einer Mittelung der Netze BW.  Er leitet beim Präsidium Technik, Logistik der Polizei Baden-Württemberg das Projekt "Netzhärtung" für den Digitalfunk "Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben" (BOS).

Kritische Infrastruktur gegen Stromausfälle absichern

In Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Vermögen und Bau BW gilt es, insgesamt rund 600 Standorte dieser Kritischen Infrastrukturen gegen großflächige Stromausfälle abzusichern. Konkret geht es um die Installation robuster, intelligenter Notstromaggregate, die ohne Nachtanken 72 Stunden überbrücken können. Sie springen bei Bedarf automatisch an und gehen aus, sobald die Versorgung steht.

Die Anlagen sind gegen Vandalismus, Diebstahl und Witterungseinflüsse wie Blitzschlag geschützt und verfügen zudem über Einrichtungen zur Fernsteuerung. Mögliche Störungen, auch im Rahmen automatischer Probeläufe, gehen in Baden-Württemberg bei der rund um die Uhr besetzten Leitstelle ein, die umgehend Maßnahmen zur Behebung einleitet.

Netze BW gewinnt europaweite Ausschreibung

Rund 200 Aggregate mit Dieselbetrieb wird nach einer europaweiten Ausschreibung die Dienstleistungssparte der Netze BW bis Ende 2021 installieren und im Anschluss für jeweils vier Jahre auch warten. Rund 400 weitere, die meist weit weniger Energie benötigen und teils in ökologisch sensibleren Gebieten stehen, sollen auf Basis von Brennstoffzellen betrieben werden, heißt es von Seiten der Netze BW. 

„Die hundertprozentige Netzdeckung bei der komplexen Geografie des Landes ist schon eine Herausforderung”, so Bozkurt. „Die Hochverfügbarkeit des Digitalfunk BOS bei einem Stromausfall zu gewährleisten, erst recht”. Entsprechend „Respekt vor dem technisch sehr anspruchsvollen Auftrag, der gerade an den vielen unzugänglicheren Standorten gut geplant und schnell umgesetzt werden muss”, hat auch Michael Schäfer, Projektleiter bei der EnBW-Tochter. „Vor dem Hintergrund unserer umfassenden Erfahrung mit Kritischen Infrastrukturen ist mir davor jedoch nicht bang”, sagt er weiter. 


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