Mutterschaftsurlaub soll verlängert werden

21.10.2010 
Redaktion
 
Europäisches Parlament
Foto: Pixelio, Jutta Wieland

Brüssel. Die Mehrheit der EU-Parlamentarier stimmte am Mittwoch in Brüssel für eine Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs. Bei vollem Lohnausgleich soll er auf 20 Wochen erhöht werden. 2008 hatte die Kommission vorgeschlagen, die Gesetzgebung diesbezüglich zu überarbeiten.

Zusätzlich wird empfohlen, Vätern ein Recht auf zwei Wochen voll bezahlten Vaterschaftsurlaub zu gewährleisten. Zehn Wochen vor der Entbindung sollen Arbeitnehmerinnen nicht gezwungen werden können, Überstunden zu machen oder nachts zu arbeiten.

Für Länder wie Deutschland, in denen es bereits eine Regelung für den sogenannten familienbezogen Urlaub gibt, sieht das Gesetz etwas Spielraum vor. Die Abgeordneten verabschiedeten einen Änderungsantrag nach dem in diesen Ländern in den letzten vier Wochen des Mutterschaftsurlaubs ein Lohnausgleich von 75 Prozent gezahlt werden kann.

Fraglich ist, wie die Mitgliedsstaaten auf den Gesetzentwurf reagieren werden. Wirtschaftsvertreter in Deutschland lehnten das EU-Modell wegen einer möglichen Kostenexplosion bereits im Vorfeld ab. Außerdem könnte sich das negativ auf die Beschäftigungschancen von Frauen auswirken, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, Dieter Hundt. In der Bundesrepublik stehen Frauen 16 Wochen Mutterschutz zu. Sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt bei vollem Lohnausgleich.

Auch die Bundesregierung sprach sich vorab gegen das Modell aus Brüssel aus. In Deutschland gebe es mit 14 Wochen Mutterschutz und Mutterschaftsgeld sowie dem sich anschließenden Elterngeld ein "ausreichendes Schutzniveau".


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