CDU-Landeschef Strobl will Kretschmann bei Wahl herausfordern

22.01.2014 
Redaktion
 
Thomas Stobl. Foto: CDU

Thomas Stobl. Foto: CDU

Stuttgart. Zwei Jahre vor der Landtagswahl nimmt das Kandidatenkarussell bei der Südwest-CDU kräftig Fahrt auf. Landeschef Thomas Strobl will Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) herausfordern. Strobl habe bei der CDU-Klausur  in Kloster Schöntal intern seinen Anspruch auf die Spitzenkandidatur deutlich gemacht, hieß es aus seinem Umfeld. Damit setzt der 53-jährige Strobl, der auch Bundesparteivize ist, die anderen beiden möglichen Aspiranten, Landtagsfraktionschef Peter Hauk und Parlamentspräsident Guido Wolf, unter Druck.

Strobl hatte in seiner Rede in Kloster Schöntal erklärt, er habe seine Entscheidungen bei der Regierungsbildung in Berlin so getroffen, dass er sich voll auf das Land konzentrieren könne. Er wolle alles tun, um „dieses grün-rote Übel“ in Baden-Württemberg zu beenden. Dem Vernehmen nach hätte er Staatssekretär werden können, was er aber abgelehnt habe. Stattdessen wurde der Schwiegersohn von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Vize-Fraktionschef. In der Südwest-CDU wurde enttäuscht registriert, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Strobl nicht berücksichtigte, obwohl sein Landesverband mit 45,7 Prozent der Stimmen das zweitbeste Landesergebnis nach Bayern für die Union eingefahren hatte.

Kein Selbstläufer

Die Kür zum Spitzenkandidaten ist für Strobl, der als Generalsekretär den Regierungschefs Günther Oettinger und Stefan Mappus gedient hatte, kein Selbstläufer. Denn die Südwest-CDU hat schon vor längerem beschlossen, den Herausforderer von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in einer Mitgliederbefragung zu küren. Hier gibt es Differenzen über den Zeitplan. Strobl hatte am Wochenende nicht ausgeschlossen, dass die CDU ihr Zugpferd für die Wahl bereits 2014 bestimmt. Hauk sagte dazu lediglich: „Mein letzter Kenntnisstand war, dass die Mitgliederbefragung 2015 sein soll.“

Hauk wollte sich nicht direkt zum Vorstoß des Parteivorsitzenden äußern. „ch kann die Aufregung nicht nachvollziehen“, sagte der Fraktionschef. Auch Wolf lehnte eine Stellungnahme zu Strobl ab. Der Landtagspräsident begrüßte es lediglich, dass der Landeschef angekündigt hatte, demnächst den Parteigremien einen Vorschlag zu unterbreiten, wie der Fahrplan aussehen soll. Mit Spannung wird erwartet, ob Wolf im April versucht, sich zum Fraktionschef wählen zu lassen und damit Hauk aus dem Rennen zu schlagen. Der 52-jährige Hobbydichter sondiert dem Vernehmen nach seit längerem intern seine Chancen. Hauk will aber auf jeden Fall seinen Posten verteidigen.

Strobl will keine Lagerbildung

Strobl hatte in Schöntal erklärt, er wolle nicht zulassen, dass die Südwest-CDU in Zuge der Mitgliederbefragung in Lager zerfalle. Die Landes-CDU hat bereits Erfahrung mit einer Mitgliederbefragung: Als es 2004 um die Nachfolge des damaligen Regierungschefs Erwin Teufel ging, setzte sich Günther Oettinger klar gegen die damalige Kultusministerin Annette Schavan durch. Die Folge des innerparteilichen Rangelns war aber, dass ein Riss durch die Partei ging.


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