Kretschmann zur Coronakrise: „Die größte Herausforderung liegt noch vor uns“

27.03.2020 
 
Redaktion
 
Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg

Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg

Stuttgart. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erteilt im Land aufkeimenden Erwartungen, der eine oder andere Schritt aus der Corona-Krise könnte bereits konkret geplant werden oder bevorstehen eine klare Absage. Er wisse, so Kretschmann in seiner TV-Botschaft am Freitagabend im SWR-Fernsehen, dass der Alltag „auf den Kopf gestellt“ und dass das „sehr belastend“ sei, „und mir ist auch bewusst, wie tief diese Beschränkungen in Ihre Freiheit und Ihre Grundrechte eingreifen, aber wir tun so etwas nicht ohne Not“.

Es gebe im Kampf gegen das Virus und gegen die Überlastung des Gesundheitssystems keine andere Chance: „Es wird noch mindestens acht bis zehn Tage dauern, bis wir seriös darüber diskutieren können“, so Kretschmann. Denn: „Die größte Herausforderung liegt noch vor uns.“

Erneut verwies Kretschmann auf die mit dem Koalitionspartner CDU beschlossenen Vorkehrungen: „Meine Regierung tut das Menschenmögliche.“ Reha-Einrichtungen, Hotels oder Hallen würden zu Krankenhäusern umgerüstet, die Zahl der Intensivbetten sei verdoppelt, „mit Hochdruck arbeiten wir an der Beschaffung von Schutzmasken, Schutzanzügen und Beatmungsgeräten und an der Erhöhung der Test-Kapazitäten". Und er verweis auf den Zusammenhalt „als unseren größten Trumpf“. Die Kliniken könnten auf über 1.500 pensionierte Ärzte und mehr als 4000 Medizinstudenten zurückgreifen, die sich gemeldet hätten. Über 70.000 Anträge auf Soforthilfe seien gestellt, die Kommunen bekämen hundert Millionen Euro, unter anderem um Eltern Kita-Gebühren für März und April zu erlassen oder zurückzuzahlen.

Anfang der Woche hatte der Regierungschef alle Teilnehmer seiner Strategiedialogs „Automobilwirtschaft“ brieflich um Unterstützung gebeten. „Möglicherweise verfügen Ihre Unternehmen, dies ist nur ein Beispiel, über entsprechende Produktionstechnik, mit der etwa Bauteile für Beatmungsgeräte hergestellt werden können“, hieß es darin. „Die Resonanz ist überwältigend“, teilte Kretschmann jetzt mit. Über hundert Unternehmen hätten sich umgehend gemeldet. „Wir sind täglich in Abstimmung, auch mit der Wissenschaft, mit Bund und Kommunen, damit wir entschlossen und überlegt handeln können“, so der Grüne weiter, und er versprach: „Wir tun alles, um die Welle abzubremsen, die sich gerade aufbaut.“ 


Kontakt

Ihre Ansprechpartnerin in der Redaktion

Redaktionsassistentin Staatsanzeiger
Doris Kugel
Telefon: 07 11.6 66 01-290
E-Mail senden

Unser Team

Ihr Kontakt zu unseren Redakteurinnen und Redakteuren

Zum Team

Praktikums-Tagebuch

Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger. 

Zum aktuellen Tagebuch

Der Kommunal-Newsletter

Wissenswertes zu kommunalpolitischen Themen für Sie als Gemeinderat/Gemeinderätin mit einem wöchentlichen Newsletter direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Abonnieren Sie jetzt den 
Kommunal-Newsletter.

Newsletter abonnieren