REUTLINGEN. Die Textilfassade aus Carbonfasern für das neue Gebäude der Hochschule Reutlingen wird mit Robotern gefertigt. Die Art dieser textilen Fassade kam bislang nur bei Tragwerksstrukturen für Pavillons zum Einsatz, wie etwa auf der Bundesgartenschau in Heilbronn im vergangenen Jahr. Entworfen haben sie drei Stuttgarter Professoren Markus Allmann, Achim Menges und Jan Knippers mit ihren Planungsbüros.
Die Architektur soll neben funktionalen Anforderungen ästhetische und repräsentative Ansprüche erfüllen und ein identitätsstiftendes Gebäude für textile Technologien schaffen. „Im Äußeren zeigt das Gebäude durch eine neuartige Fassade die Innovationskraft der Textilindustrie, im Inneren verbinden halbgeschossig versetzte Arbeitsplattformen alle Bereiche zu einem offenen, räumlichen Kontinuum“, so das Architektenteam.
Im Herbst 2022 soll das Texoversum eröffnen. Es soll auch als Innovationszentrum dienen. Ein Ort für den fachlichen Austausch, an dem sich Studierende und Unternehmen, Gründer mit Investoren, Entwickler aus der Industrie mit Forschern der Hochschule treffen. Verbandspräsident Bodo Bölzle nennt das Texoversum eine „hybride Zukunftswerkstatt. „Hier soll der textile Nachwuchs ausgebildet werden, neue Produkte und auch neue Unternehmen entstehen und Wirtschaft noch gezielter mit Wissenschaft zusammenkommen“ erklärt er.
Nach den Vorstellungen Bölzles soll Reutlingen mit diesem Open Space Konzept an Zeiten anknüpfen, als es noch „Oxford der Textilindustrie“ hieß. Auch Trendscouts und Entwickler aus anderen Technologiebranchen, wie Automotive, Luft- und Raumfahrt, Informatik oder Medizintechnik sollen dort eine Anlaufstelle finden. Denn Textil werde als Querschnittstechnologie immer wichtiger in den Bereichen Mobilität, Nachhaltigkeit, beim Bauen oder als Träger von Sensorik in der Medizin, so Bölzle.
Das Texoversum umfasst fast 3000 Quadratmeter Fläche für Werkstätten, Labore, eine neue Heimat für die international renommierte Textilsammlung, Think-Tank-Flächen und Unterrichtsräume. Auszubildende sollen hier in der gesamten textilen Produktionskette trainiert werden. Südwesttextil vertritt die Interessen von rund 200 Unternehmen mit sieben Milliarden Euro Umsatz und 24.000 Beschäftigten. Neben Produzenten von Mode und Heimtextilien sind darunter auch Zulieferer für die Autoindustrie, die Luft- und Raumfahrt und die Medizin.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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