Stuttgart. Die grün-rote Landesregierung will den Genossenschaften in Baden-Württemberg weiterhin ein verlässlicher Partner bleiben. Diese auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Unternehmensform verdiene weiter die Unterstützung, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) am Mittwoch im Landtag.
In der Wirtschaftskrise hätten sich auch die Genossenschaften im Südwesten als Anker erwiesen, lobte Schmid. Als Vorteil bewertete der Minister das „vergleichsweise zurückhaltende Gewinnstreben“ der Genossenschaften. Diese hätten sich positiv entwickelt: Jeder dritte Baden-Württemberger sei inzwischen Mitglied einer Genossenschaft. Am Mittwoch sei die 900. Genossenschaft in Baden-Württemberg gegründet worden, die Bürger-Energie Genossenschaft in Lahr.
Schmid berichtete von einer Dynamik bei Genossenschaftsgründungen vor allem auf dem Energiesektor. „Wer die Energiewende blockiert, würgt gleichzeitig bürgerschaftliches Engagement ab“, urteilte der Minister. Die Genossenschaft eigne sich gerade ideal für regionale Energieprojekte.
In der Aussprache über das Genossenschaftswesen im Land bezeichnete Helmut Walter Rüeck (CDU) die Genossenschaften als „hochmoderne Gesellschaftsform“. Respekt, Verantwortung, Solidarität und Kooperation seien bedeutende Werte, weshalb die Genossenschaften „am Puls der Zeit“ agierten. An Minister Schmid und dessen Personalpolitik im Ministerium sagte Rüeck mit einem Seitenhieb: „Fördern Sie die Genossenschaft, nicht nur die Genossen im eigenen Haus.“
Auch Andrea Lindlohr (Grüne) wähnt die Genossenschaften im Aufwind. Sie lobte vor allem die Genossenschaftsbanken als wichtige Unterstützer des in Baden-Württemberg weit verbreiteten Mittelstands.
Nach Ansicht von Hans-Peter Storz (SPD) können Genossenschaften die gesteckten wirtschaftlichen Ziele „besser erreichen“. Er wies darauf hin, dass es im Land „mehr Genossenschaftsmitglieder als Aktionäre“ gibt. Er räumte auch ein, dass Reformbedarf besteht. Gerade die Kapitalversorgung sei schwierig; deshalb dürften die Bestimmungen von Basel III nicht einfach eins zu eins auf diese Hausbanken übertragen werden.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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