DÜSSELDORF. Die konjunkturelle Abkühlung sowie die langfristige Entwicklung bedingt durch den demografischen Wandel sind die Trends, die den Arbeitsmarkt auf lange Sicht beeinflussen werden. Davon geht Ralph Appel, Direktor des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) aus. Der Studie zufolge werden in den kommenden Jahren jährlich über 62.000 MINT-Akademiker aus Altersgründen aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. Ein Großteil davon seien Ingenieure und Informatiker.
Laut dem Verein Deutscher Ingenieure werde es zu einer deutlichen Verschiebung der Arbeitskräftenachfrage in den Ingenieurberufen kommen. So dürften traditionelle Branchen wie Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und Elektrotechnik künftig weniger Ingenieure nachfragen. Dagegen werden mehr Fachkräfte in der Informatik durch die zunehmende Digitalisierung gebraucht werden. Die Arbeitskräftenachfrage in den Ingenieurberufen am Bau, wo die Konjunktur weiterhin ungebrochen ist, wird den Experten zufolge konstant bleiben.
Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln, der an der Studie beteiligt war, rechnet mit deutlich steigenden Zahlen von Ingenieuren in den Fachrichtungen Umweltschutz, Umwelttechnik, Abfallwirtschaft und Naturschutz. Bereits seit 2005 sei ihre Zahl um über 200 Prozent gestiegen.
„Die Krise wirkt als Katalysator für einen schnelleren Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte VDI-Direktor Appel. „Bei der Gestaltung dieses Strukturwandels spielen Ingenieure eine entscheidende Rolle. Sie sind der Treiber der Digitalisierung. Ob Energiewende, Smarthome oder die Transformation der Autobranche – die Komplexität der technischen Herausforderungen steigt“, prognostiziert er.
In der Corona-Krise setzten Unternehmen erfolgreich Kurzarbeit ein und verzichteten meist auf Kündigungen. Für Ralf Klemme, den Vorsitzenden des VDI-Fachbeirats Beruf und Arbeitsmarkt, ist es bedeutend, auch in der Kurzarbeit Qualifizierungen zu ermöglichen.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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