Verkehrsminister kritisiert Pläne der Bahn, Güterbahnhöfe zu schließen

19.05.2016 
Von: schl/sta
 
Redaktion
 

Stuttgart. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat die geplante Aufgabe von 26 Güterbahnhöfen in Baden-Württemberg kritisiert. Die Pläne der Deutschen Bahn gingen leider genau in die falsche Richtung, sagte Hermann: „Statt weniger wären mehr Möglichkeiten zum Verladen von Gütern zum Transport auf der Schiene notwendig.“ Der Südwesten habe einen großen Nachholbedarf. „Hier wird im bundesweiten Vergleich nur ein geringer Anteil der Waren mit dem Binnenschiff oder dem Zug transportiert“, so der Minister.

Hermann bekräftigte eine Förderung, die Grün-Schwarz im Koalitionsvertrag festgeschrieben hat: Der Güterverkehr solle stärker auf Schiene und Wasserstraße verlagert werden und kombinierte Verkehre durch weitere Terminals und Verlademöglichkeiten ausgebaut werden. Ein Gutachten dazu liegt bereits seit 2014 vor.

Bundesweit stehen 215 umsatzschwache Güterbahnhöfe von insgesamt 1500 Stationen zur Disposition. Diese machten im Gesamtumsatz der Bahntochter DB Cargo lediglich 0,4 Prozent aus und bedeuteten somit in keiner Weise einen Rückzug aus der Fläche oder einen Schrumpfkurs der Güterbahn, erklärte das Staatsunternehmen. Wenn sich die Auftragslage wieder ändere, könne der jeweilige Verladepunkt wieder bedient werden. Auch wies DB Cargo darauf hin, dass bislang noch keine Entscheidungen getroffen worden seien.

Nach Medienangaben ist bereits einem Unternehmen im Schwarzwald gekündigt worden. „Wir hoffen, die Schließung der Verladestelle noch abwenden zu können“, sagte Geschäftsführer Sebastian Striebel von der Firma Wibo in Ottenhöfen. Sonst müssten künftig Zehntausende Tonnen Schienenschotter per Lastwagen transportiert werden.

Die SPD kündigte einen Parlamentsantrag zu den Plänen der Bahn an. Sollten diese Realität werden, hätte dies gravierende negative Folgen für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg, so der Abgeordnete Martin Rivoir.


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