Stuttgart. Die CDU hat auf ihrem Landesparteitag zur Bildung in Stuttgart Beschlüsse zu vier Themenkomplexen gefasst. Diese sind Grundlage für die Anträge, die die Landes-CDU zum Bundesparteitag Mitte November in Leipzig einbringen will. In Arbeitsgruppen wurde über die Themenbereiche frühkindliche Bildung, Bildungswege in Baden-Württemberg, Zukunft des Bildungsföderalismus und Möglichkeiten der Ganztagsbetreuung diskutiert.
Bei der frühkindlichen Bildung spricht sich die CDU Baden-Württemberg für die Einführung eines verpflichtenden und beitragsfreien dritten Kindergartenjahres aus. Zugleich will die Partei Kindergärten zu Familienzentren auszubauen und so die Eltern von Anfang an stärker einbinden. Grundlage für die frühkindliche Bildung soll der Orientierungsplan sein, den CDU-geführten Landesregierung eingeführt hatte. Die Qualifizierung der Erzieher und Erzieherinnen soll verbessert werden. Für Leitungskräfte ist beispielsweise an ein Aufbaustudium an einer Pädagogischen Hochschule gedacht. Auch soll die Gruppengröße in den Kindertageseinrichtungen reduziert werden und die Sprachförderung ausgebaut werden. Darüber hinaus sprachen sich die Christdemokraten dafür aus, Bildungshäuser flächendeckend einzuführen. Auch sollen mehr Männer für den Erzieherberuf gewonnen werden.
Beim Themenkomplex Bildungswege wollen die Christdemokraten die verbindliche Grundschulempfehlung wieder einführen. Sie wollen die Hauptschule als eigenständigen Bildungsgang neben Realschule und Gymnasium beibehalten und die Werkrealschule weiterentwickeln. Aufgrund der demografischen Entwicklung sei für die CDU im Land künftig aber denkbar, Haupt- oder Werkrealschulen wo notwendig mit Realschulen zu organisatorischen Schulverbünden zusammenzulegen. Neue Begriffe für Schularten wie Oberscchule oder Mittelschule befürwortet die Partei aber nicht. Die Durchlässigkeit zwischen den Schularten soll weiterentwickelt werden, der Klassenteiler stufenweise für alle Schularten auf 28 abgesenkt werden. Darüber hinaus soll es verpflichtende Fortbildungen für Lehrkräfte geben, die Kopfnoten sollen beibehalten werden und Ethik ab Klasse 5 als ordentliches Ersatzfach eingeführt werden.
Am Bildungsföderalismus will die CDU Baden-Württemberg nicht rütteln. Um den gestiegenen Mobilitätsanforderungen gerecht zu werden, spricht sich die Landespartei dafür aus, vergleichbare Bildungsstandards zu schaffen, sofern diese nicht zur Absenkung des Bildungsniveaus in Baden-Württemberg führen. Die Kultusministerkonferenz soll vergleichbare Standards bei der allgemeinen Hochschulreife schaffen und die Schulen sollen Eltern bei einem länderübergreifenden Schulwechsel besser informieren. Die Landes-CDU spricht sich dagegen aus, dass der Bund Bildungsinhalte im Rahmen von Bundesprogrammen vorgibt.
Bei der Ganztagsbetreuung soll es nach den Vorstellungen der CDU ein möglichst breit gefächertes Ganztagesbetreuungsangebot in offener, teilgebundener und gebundener Form geben. Dabei sei es wünschenswert, die Betreuungsangebote so zu gestalten, dass möglichst viele Eltern von Kindern mit Bildungs- oder Erziehungsdefiziten diese Angebote annehmen. Die CDU Baden-Württemberg hält es nach wie vor für richtig und wichtig, dass Kirchen, Vereine, Verbände und die Wirtschaft – entsprechend ihrem jeweiligen Aufgabenschwerpunkt – in staatliche Ganztagsbetreuungsangebote einbezogen werden.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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