Die baden-württembergische FDP will die Landesregierung zum Auftakt des Wahljahrs 2013 verstärkt auf dem Feld der Bildungspolitik angreifen. Auf ihrem Landesparteitag am Samstag in Stuttgart kritisierte sie die „ideologische Schulpolitik“ der Landesregierung.
Stuttgart. In ihrem Leitantrag mit dem Titel «Bildungsfreiheit und Bildungsvielfalt statt grün-rotes Bildungschaos» geht der Landesvorstand mit der Gemeinschaftsschule hart ins Gericht. Die Gemeinschaftsschule ist ein Schlag ins Gesicht der Kinder und Jugendlichen“, sagte die FDP-Landesvorsitzende Birgt Homburger. Andere Schularten würden nicht mehr genügend Finanzierung bekommen.
Grün-Rot setze mit einer einseitigen Förderung landesweit Schritt für Schritt die Gemeinschaftsschule durch, lässt Hauptschulen ausbluten, eröffnet für die Realschulen keine neuen Chancen, stellt die Gymnasien infrage und legt die Axt an die beruflichen Schulen an. Dagegen wollen die Liberalen, dass einzelne Schulen mehr Selbstständigkeit bekommen sollen. Auch Kooperationen verschiedener Schulen sollen gefördert werden.
Scharf kritisierte die FDP die massive Streichung von Lehrerstellen, die die Landesregierung im Rahmen der Haushaltskonsolidierung plant. Die Streichung von landesweit 11600 Stellen lehnte der FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Meinhardt ab. Grün-Rot nehme damit in schwierigen Zeiten Geld aus der Bildung heraus und lässt Städte und Gemeinden mit vielen ungelösten Problemen allein. Die Liberalen gehen dagegen von einem Einsparpotenzial von 6000 Stellen aus.
Homburger warnte zudem vor Nachteilen für das berufliche Bildungssystem. „Wenn wir in Baden-Württemberg weiter erfolgreich sein wollen, hat das damit zu tun, dass wir hervorragend ausgebildete Handwerker und Fachkräfte haben. Wer dieses berufliche Bildungssystem zerschlägt - und da ist Ministerin Warminski-Leitheußer gerade dabei - der versündigt sich an den Zukunftschancen dieses Landes.“
„Wir wollen jedes Kind mitnehmen, wir wollen, dass ein sozialer Aufstieg durch Bildung möglich ist. Daher brauchen wir ein differenziertes Bildungssystem und kein Einheitsschulsystem“, sagte Homburger.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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