Stuttgart. Am 1. September beginnt das neue Ausbildungsjahr in Baden-Württemberg. Die Anzahl der Bewerber im Land ist im Vergleich zum Ausbildungsjahr 2020/2021 um 12,5 Prozent gesunken. 23.114 gemeldete Ausbildungsstellen sind noch frei.
Der Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) sieht die Folgen der Corona-Pandemie als wesentliche Gründe. "Die Pandemie hat dazu geführt, dass sich viele junge Menschen verunsichert fühlen, wie sie ihre Zukunft gestalten wollen. Das liegt auch daran, dass sich in den letzten eineinhalb Jahren durch Corona die Berufsorientierung schwieriger gestaltetet", sagte die Vizepräsidentin des BWIHK, Marjoke Breuning, am Dienstag in Stuttgart.
Aktuell starten rund 1900 weniger Auszubildende bei Betrieben aus Industrie, Handel und Dienstleistung in Baden-Württemberg ins Berufsleben als 2020. 32.355 neue Ausbildungsverträge registrierten die Industrie- und Handelskammern im Land. Das sind 5,5 Prozent weniger Ausbildungsverträge als vor einem Jahr
Bei den Banken, im Handel und in der Elektro- und Metallindustrie seien weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen worden. Im Gegensatz dazu habe es einen Zuwachs bei den IT-Berufen sowie in der Verkehrs- und Transportgewerbe gegeben. Im Einzel-, Groß- und Außenhandel sowie im Büromanagement sei die Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ebenfalls gestiegen, so Breuning weiter.
Der Spitzenverband der Industrie- und Handelskammern kündigte Maßnahmen gegen diesen Trend in Form einer landesweiten Ausbildungsmesse, einer neuen Berufsorientierungs-Webseite und in Form von neuen Ausbildungsberufen an.
Auch in der Handwerksbranche sind bisher noch viele Lehrstellen unbesetzt, wie die Handwerkskammer Region Stuttgart mitteilte. "Wir setzen alles daran, im Rahmen des Sommers der Berufsbildung weiterhin viele junge Menschen gezielt anzusprechen. Die Chancen für Jugendliche auf einen modernen und anspruchsvollen Ausbildungsplatz im Handwerk sind nach wie vor bestens", teilte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, Thomas Hoefling, mit.
Auch wenn das neue Ausbildungsjahr offiziell am 1. September beginnt, können sich Interessierte weiterhin auf Ausbildungsplätze bewerben. "Der Einstieg in die Ausbildung kann auch im Herbst erfolgen - es gibt keine Schlussfrist für den Beginn einer Ausbildung", sagte Hoefling.
Das Handwerk in der Region Stuttgart zieht aber unter dem Strich eine positive Ausbildungsbilanz. Trotz Corona-Pandemie ist die Ausbildungsbereitschaft in der Region Stuttgart weiterhin hoch. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Handwerk ist um 1,7 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Die Zahl der Azubis mit Abitur sei um 7,9 Prozent gestiegen.
Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahrs startet am 1. September 2021 auch die neue "AzubiCard Baden-Württemberg". Diese ist vergleichbar mit einem Studierenden- oder Schülerausweis und bringt den Azubis Vergünstigungen. "Mit der neuen Karte erhöhen wir die Sichtbarkeit der beruflichen Ausbildung, stärken die Gleichwertigkeit mit der akademischen Bildung und schaffen attraktive Vorteile für unsere Azubis", sagte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU).
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Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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