Stuttgart. Die Polizisten in Baden-Württemberg werden wahrscheinlich nicht wie geplant ab Herbst, sondern erst im kommenden Jahr mit sogenannten Bodycams ausgestattet. Einige Geräte eines bevorzugten Anbieters hätten in der Testphase Software-Probleme gehabt, die eine Nachsteuerung nötig machten, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Donnerstag in Stuttgart.
Bodycams sind kleine am Körper getragene Kameras, die die Beamten vor Angriffen und vor Vorwürfen schützen sollen, sie hätten Konflikte geschürt. Die grün-schwarze Koalition hatte sich auf ihre Einführung geeinigt. Ausgeschrieben wurden mindestens 600 Geräte samt Schulungen, Software und weiterem Zubehör.
Derzeit werde geprüft, ob durch die Nachbesserung andere Anbieter benachteiligt würden, sagte der Sprecher. „Im allerschlimmsten Fall wäre es denkbar, dass wir EU-weit neu ausschreiben müssen.” Das könne den Start der Ausrüstung um weitere Monate verzögern.
Die beiden Polizeigewerkschaften im Südwesten bedauerten die Verzögerung. „Es wird zu Unmut kommen”, sagte Hans-Jürgen Kirstein, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei. „Zum Schutz der Kollegen ist jeder Monat Verspätung einer zu viel.” Auch für den Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer, ist der Zeitverzug misslich: „Natürlich wären wir froh, wenn wir so etwas so früh wie möglich bekämen.” Er habe aber Verständnis, wenn das Ministerium das Verfahren juristisch wasserdicht gestalten wolle.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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