SPD fordert Konzepte für Schulunterricht nach den Sommerferien

02.06.2020 
Redaktion
 
Foto: Christian Charisius/dpa

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STUTTGART. Die oppositionelle SPD im Landtag fordert vom Kultusministerium Konzepte für den Schulunterricht nach den Sommerferien  unter den Bedingungen der Coronakrise. Dafür hat sie in einem Positionspapier einen Katalog nötiger Schritte für einen Regelbetrieb an den Schulen vorgelegt.

„Es ist höchste Zeit, die kommenden drei Monate für einen fundierten und gemeinsam mit Lehrern und Eltern vorbereiteten Neustart zu nutzen“, so SPD-Fraktions- und Landeschef Andreas Stoch am Dienstag in Stuttgart.

„Wir wollen einen Schulbetrieb, der so gut funktioniert, wie es unter Infektionsgesichtspunkten nur irgendwie geht, und zwar verantwortbar“, sagte Stoch. „Wir können das Ganze nicht weitertreiben lassen und im nächsten Schuljahr wieder quasi nur auf Sicht fahren.“ Der Politiker warf Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) vor, sich weniger den fachlichen Notwendigkeiten zu widmen, sondern vor allem parteipolitisch als Spitzenkandidatin der CDU zur Landtagswahl 2021 zu handeln. „Das halten wir für nicht verantwortbar.“

SPD schlägt regelmäßige Corona-Tests bei Lehrern vor

Das SPD-Papier „Das krisenfeste Klassenzimmer“ sieht ein größtmögliches Maß Präsenzunterricht mit breiter Unterstützung vor. „Es geht darum, dass die Schulen die passenden Instrumente im Koffer haben“, so Stoch. „Niemand weiß, wie sich die Epidemie in den kommenden Monaten entwickelt. Aber es darf und muss nicht sein, dass die Schulen bei jeder Lageänderung wieder bei Null mit den Planungen anfangen müssen“.

Die SPD schlägt unter anderem vor, Lehrkräfte regelmäßig auf das Coronavirus zu testen und Lehrpersonal aus Risikogruppen rechtzeitig für Distanzunterricht einzuteilen. Gefordert wird mehr Schulsozialarbeit, die Einstellung von Referendaren auch in den Ferien sowie die Hilfe auch von externen Partnern und Studierenden.

Neben einer deutlich besseren Kommunikation fordert die SPD ein zehn Millionen Euro starkes Landesnachhilfeprogramm als Rettungsschirm für Schüler, ein Programm „Tablets für alle“ und ein Programm, das zeitlich begrenzte Mehrarbeit von Lehrkräften attraktiver machen und entlohnen soll.

Rektorin Renate Opiolla für SPD-Vorschläge

Die Rektorin der Friedrich-Schelling-Schule in Besigheim (Landkreis Ludwigsburg), Renate Opiolla, pflichtete Stoch bei: "Ich brauche einen Plan für nach den Sommerferien." Für Schulleitungen sei es wichtig, Anfang Juli einen Plan A und einen Plan B zu haben - für alle Fälle. Die Kollegen arbeiteten ohne Ende und bräuchten Zeit zur Vorbereitung.

Der Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Stadt Mannheim, Thorsten Papendick, beklagte eine mangelnde Kommunikation des Kultusministeriums mit den Elternvertretern. So habe das Ministerium freiwillige Lernangebote in den Sommerferien angekündigt. Wie das umgesetzt werden solle, darauf gebe es keine Antwort.


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