Stuttgart. Landtagspräsident Guido Wolf wird Spitzenkandidat der CDU bei den Landtagswahlen 2016. Bei dem parteiinternen Mitgliederentscheid der Südwest-CDU erhielt er rund 56 Prozent der Stimmen. Sein Konkurrent, der Landesvorsitzende Thomas Strobl, kam auf 44 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 51 Prozent. Ein Parteitag am 24. Januar muss den Spitzenkandidaten noch offiziell wählen - dies gilt aber als reine Formalie.
Wolf sagte nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses, er werde wie schon als Bürgermeister, Landrat, Landtagsabgeordneter und Landtagspräsident seinem Motto „Gestalten statt spalten" treu bleiben. „Ich setze auf Geschlossenheit und ich setze auf Sieg", sagte er am Freitag und dankte „für das große Vertrauen, das die Mitglieder der CDU in mich setzen".
Der unterlegene Landesparteichef Strobl versicherte, nach dem parteiinternen Wettkampf gebe es keine Gräben und keine Lager. „Ich werde alles dafür tun, dass das auch in Zukunft so bleibt." Der Generalsekretär der Bundes-CDU, Peter Tauber, äußerte sich zuversichtlich über Wolfs Aussichten bei der Landtagswahl 2016: „Mit seiner starken Verwurzelung hat er das notwendige Rüstzeug, um die CDU wieder in die Regierungsverantwortung zurückzuführen."
Das Echo auf Wolfs Wahl bei Grünen und SPD im Südwesten fiel kritisch aus. „Das, was Guido Wolf bei den Regional-Castings gezeigt hat, reicht knapp zum Spitzenkandidaten der CDU, aber nicht zum Ministerpräsidenten", kritisierten die Landes-Grünen. Wolf sei ein „Verlegenheitskandidat" und könne Ministerpräsident Winfried Kretschmann "nicht annähernd das Wasser reichen." Die SPD nannte das Duell von Wolf und Strobl einen „Wettbewerb der zweiten Liga".
Zurückhaltend reagierte die FDP, die mit den Christdemokraten zusammen bis 2011 die Regierung Baden-Württembergs stellte. Wolf sei „eine allseits respektierte Persönlichkeit", teilte der FDP-Landesvorsitzende Michael Theurer mit, während das Ergebnis noch nicht offiziell bekanntgegeben war. „Wichtig sind jetzt freilich die Inhalte".
Offen ließ Wolf am Freitag, ob er nun den Landesvorsitz oder Fraktionsvorsitz der CDU anstrebt. Fraktionschef Peter Hauk erinnerte an eine Vereinbarung, die er mit Wolf geschlossen hat: Im Frühjahr hatte Wolf auf eine Kampfkandidatur gegen Hauk um den Fraktionsvorsitz verzichtet. Im Gegenzug bewarb sich Hauk nicht selber für die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2016. Es sei damals vereinbart worden, dass Wolf als Spitzenkandidat eine herausgehobene Position in der Fraktion bekomme - wie die aussehe, werde man noch klären.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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