Verdi fordert Tarifverträge bei der Diakonie

03.05.2018 
Von: sta
 
Redaktion
 

Stuttgart. Bei einer Kundgebung vor dem Oberkirchenrat in Stuttgart hat Verdi am Donnerstag gegen die Haltung des Diakonischen Werks der evangelischen Kirche in Württemberg protestiert. Nach Darstellung der Gewerkschaft hat der Diakonie-Arbeitgeber zum wiederholten Mal Entscheidungen des kirchlichen Schlichtungsausschusses nicht akzeptiert und einen laut Verdi dafür nicht vorgesehenen innerkirchlichen Rechtsweg beschritten.

Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross sagte: „Wenn sich Diakonie-Arbeitgeber nicht einmal mehr an die Regeln des von ihnen als zivilisatorischen Fortschritt gepriesenen dritten Weg halten, dann wird dieser endgültig zur Farce. Es ist allerhöchste Zeit für Tarifverträge bei der Diakonie.“

Dritter Weg wird der kirchliche Sonderweg im Arbeitsrecht genannt. Das kirchliche Sonderrecht sieht vor, dass bei einer Nichteinigung in dem dafür vorgesehenen internen Gremium, der arbeitsrechtlichen Kommission, eine Schlichtung folgt. Der Schlichtungsausschuss entscheidet abschließend. Was hier an Recht gesprochen wird, muss verbindlich umgesetzt werden.

Es komme immer wieder vor, so Verdi weiter, dass Diakoniearbeitgeber Beschlüsse nicht umsetzten. Oder dass sie, wie in jüngster Zeit geschehen, die Entscheidungen selbst in Frage stellen.

Der dritte Weg ist nach Auffassung von Verdi kein fairer Interessenausgleich. Die Arbeitgeber säßen immer am längeren Hebel. Dies benachteiligt die Arbeitnehmer. Diese Benachteiligungen könnten nur durch Tarifverhandlungen und - als letztem Mittel – auch mittels des Streikrechts verhindert werden.


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