BADEN-BADEN. Nach mehr als einem Jahrzehnt Vorbereitung hofft Baden-Baden auf eine Aufnahme in die Welterbeliste der Unesco im Jahr 2019 zusammen mit anderen europäischen Kurstädten. Im Januar 2018 soll die Bewerbung der "Great Spas of Europe" von der Tschechischen Republik beim Welterbezentrum der Unesco in Paris eingereicht werden. "Baden-Baden hat das Potenzial, im Rahmen der Bewerbung eine wichtige Rolle zu spielen", sagte der Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege, Claus Wolf, am Freitag in Baden-Baden.
An der seriellen Bewerbung beteiligen sich elf Städte aus sieben Ländern, darunter das tschechische Karlsbad, Spa in Belgien, Vichy in Frankreich und das italienische Montecatini. Aus Deutschland sind außerdem Bad Ems (Rheinland-Pfalz) und Bad Kissingen (Bayern) beteiligt. Baden-Baden bereitet die Bewerbung zur Aufnahme in die Welterbeliste bereits seit gut zehn Jahren vor.
Oberbürgermeisterin Margret Mergen (CDU) sprach von einem ambitionierten Prozess, den die Stadt durchlaufe. Es komme am Ende aber darauf an, dass alle Bewerber die Anforderungen erfüllten. Eine internationale serielle Bewerbung sei anspruchsvoller als eine Einzelbewerbung, bestätigte auch Wolf. In einem solchen Prozess hatten es zuletzt zwei Häuser von Le Corbusier in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung auf die Welterbeliste geschafft.
Volkmar Eidloth vom Landesamt für Denkmalpflege hob die besonderen Voraussetzungen der Bewerberstädte hervor, denn Kurbäder gebe es schließlich auf der ganzen Welt. Es gehe nicht darum, wer das schönste Kurhaus, die schönste Trinkhalle oder den besten Kurpark habe. "Baden-Baden ist ein Synonym für die europäische Kurstadt." Mit der Bäderkultur habe sich ein eigener Siedlungs- und Stadttyp entwickelt, sagte Eidloth.
Zum Konzept der Bewerbung gehöre ein Managementplan und die Einbindung der Öffentlichkeit, sagte Lisa Poetschki, die die Bewerbung der Stadt koordiniert. Baden-Badens Erster Bürgermeister Alexander Uhlig (CDU) ging auf Befürchtungen ein, ein Status als Welterbestätte könnte die weitere Entwicklung der Stadt behindern. "Welterbestätte bedeutet nicht, dass wir künftig in einem Museum leben." Andere Städte hätten gute Erfahrungen gemacht.
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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