Betriebe mit Fachkräfteengpässen passen Personalpraktiken nur zögerlich an

13.07.2017 
Von: Wolfgang Leja
 
Redaktion
 

Mannheim. Betriebe mit Fachkräfteengpässen greifen zwar vermehrt auf Fördermaßnahmen für ältere Arbeitnehmer zurück. Maßnahmen wie die Förderung von Chancengleichheit, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Aus-  und Weiterbildung spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Das zeigt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums.

Die Ergebnisse der Analyse deuten darauf hin, dass Betriebe mit Fachkräfteengpässen sowohl bestimmte Personalpraktiken verstärkt nutzen als auch ihr Rekrutierungsverhalten anpassen. Mit Blick auf das Personalmanagement zeichnet sich seit dem Jahr 2010 ein Trend ab, vermehrt die Beschäftigung von älteren Arbeitskräften zu unterstützen", sagt Daniel Arnold, Wissenschaftler am ZEW. Allerdings seien Maßnahmen wie die Einrichtung altersgemischter Teams und reduzierte Leistungsanforderungen für Ältere noch nicht weit verbreitet. Hier gebe es noch erhebliches Potenzial, so Arnold.

Forsche sehen Defizite beim Thema Weiterbildung der Belegschaften

Bei der Förderung von Chancengleichheit stellen die Wissenschaftler fest, dass in Betrieben seit dem Jahr 2010 mehr Unterstützung bei der Kinderbetreuung zu verzeichnen ist. Kaum belegbar ist, dass Betriebe mit Fachkräfteengpässen verstärkt ihre Belegschaften weiterbilden oder mehr Auszubildende einstellen.

Darüber hinaus sind Betriebe, in denen die Neubesetzung von Stellen längere Zeit in Anspruch nimmt, nach eigenen Angaben häufiger dazu bereit, höhere Löhne zu zahlen oder niedrigere Anforderungen an die Qualifikation von Bewerber zu stellen. „Bei der Rekrutierung von Hochqualifizierten scheint es gewisse Unterschiede zwischen Groß- und Kleinbetrieben zu geben“, erklärt Arnold. Während Großbetriebe und Betriebe des produzierenden Gewerbes mit Engpässen höhere Löhne für Hochqualifizierte zahlen, stellen Kleinbetriebe mit Engpässen tendenziell weniger Hochqualifizierte ein.


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