Neue Strukturstudie zur Elektromobilität vorgestellt

18.03.2019 
Von: Marie-Louise Antony
 
Redaktion
 

Foto: dpa

STUTTGART. „Sowohl das Produkt Automobil als auch die gesamten Prozesse von Entwicklung, Produktion oder Vertrieb verändern sich“, sagt Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur e-Mobil BW zur neuen Strukturstudie. Die Studie, die sich mit der Transformation der Automobilbranche durch die Elektromobilität befasst, nimmt zwei mögliche Szenarien bis zum Jahr 2030 in den Blick: Das progressive Szenario, bei dem sich die Kosten für Batterien deutlich verringern, zeigte den Anteil reiner Elektro-Fahrzeuge im Jahr 2030 bei 51 Prozent. Weitere 47 Prozent könnten teilelektrifiziert sein. Wichtige Faktoren neben den Batteriekosten sind dabei zum Beispiel Co2-Grenzwerte und die internationale Nachfrage. So könnten Elektro-Fahrzeuge 2030 in diesem Szenario 1000 Euro weniger kosten als ein konventionelles Auto.

Beim zweiten Fall, dem Business-as-usual-Szenario, sind nur 15 Prozent aller Neuwagen reine Elektrofahrzeuge. Um die im Klimaschutzplan vereinbarten Ziele für den Verkehrssektor bis 2030 zu erreichen, reicht das nicht aus. So ist darin etwa vorgesehen, dass die CO2-Emissionen gegenüber 1990 bis 2030 um 40 bis 42 Prozent gesenkt werden. Deswegen sind laut der Landesagentur Maßnahmen erforderlich, um die Entwicklung der E-Mobilität voranzutreiben. Dies sieht auch Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne): „Es muss uns gelingen, den Verkehr nicht nur auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu verlagern, sondern eine Mobilitätswende zu schaffen, die Wege auch einspart und neue saubere und klimafreundliche Mobilität ermöglicht.“

Herausforderung für den Arbeitsmarkt

Besonders der Arbeitsmarkt wird vor besondere Herausforderungen gestellt: Aktuell arbeiten knapp 470 000 Beschäftigte im Automobilsektor, davon sind laut der Studie bis zu 39 000 Arbeitsplätze gefährdet. „Beschäftigte brauchen gerade in Zeiten des automobilen Wandels Sicherheit. Die Strukturstudie unterstreicht diese Herausforderungen für Baden-Württemberg“, erklärt Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg. Die IG Metall fordert mehr Unterstützung von Politik und Wirtschaft für die Beschäftigten im Automobilsektor.

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut (CDU) hingegen sieht den bisher eingeschlagenen Weg bestätigt: „Unsere strategische Industrie- und Förderpolitik muss klar auf Innovation ausgerichtet sein.“ Für besonders wichtig hält sie es, Innovationen sowie Batterieforschung zu fördern und Start-Ups zu unterstützen. Jedoch weist auch sie darauf hin, dass es nötig sei, Beschäftigte weiterzubilden.

FDP warnt vor einseitiger Konzentration auf E-Mobilität

Der Landesvorsitzende der FDP, Michael Theurer, warnt vor einer zu einseitigen Konzentration auf die Lithium-Ionen-Batterie, da deren Ökobilanz im Moment noch einige Fragen aufwerfe: „Wir brauchen einen technologieoffenen Ansatz bei dem der Verbrennungsmotor genauso eine Rolle spielt wie synthetische Kraftstoffe, die Nutzung von Wasserstoff oder die Brennstoffzelle.“


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