Karlsruhe. Zum Erforschen umweltfreundlicher Verkehrskonzepte ist an der Hochschule Karlsruhe an diesem Dienstag das Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität (bwim) eröffnet worden. „Es ist ein entscheidender Schritt bei der Bekämpfung der Folgen des Klimawandels“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne). Das deutschlandweit einmalige Projekt solle Konzepte für Mobilität im Sinn des Klimaschutzes entwickeln.
In diesem und dem kommenden Jahr unterstützt das Ministerium die Hochschule Karlsruhe mit insgesamt 650 000 Euro. Diese sei „das künftige Zentrum der Forschung in Baden-Württemberg“ und bündele „die Expertise des Landes in Forschung, Entwicklung und Anwendung im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz“, so Bauer.
„Mit dem heute offiziell gestarteten Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität werden wir die Kompetenzen an den Hochschulen des Landes in Lehre, Forschung und Weiterbildung bündeln“, sagte Christoph Hupfer, der Institutsleiter und Studiendekan des Bachelorstudiengangs Verkehrssystemmanagement an der Hochschule Karlsruhe. „Wir werden nicht nur darüber reden, wie nachhaltige Mobilität geht, sondern diese auch auf die Straße bringen, auch in neuen Konstellationen und mit unkonventionellen Ideen.“ Es sei höchste Zeit zum Handeln – nicht nur für den für den Klimaschutz, sondern auch für die Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land.
Die Arbeit des Instituts steht unter dem Motto „Gemeinsam sind wir einfach besser unterwegs!“ und wird vom Landesverkehrsministerium inhaltlich unterstützt. Dessen Aufgabe ist es unter anderem, Verantwortliche aus Verwaltung, Unternehmen und Politik mit der Wissenschaft zu vernetzen, Planungsbüros und Verkehrsentwickler mit fachlicher Weiterbildung zu stärken und Innovationen aus dem Bereich nachhaltige Mobilität einen Startplatz zu geben.
ENGE ZUSAMMENARBEIT MIT WISSENSCHAFT SEI NOTWENDIG
„Um die Mobilitätswende erfolgreich zu meistern, ist eine enge Zusammenarbeit mit der Wissenschaft notwendig“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bei der Auftaktveranstaltung. „Deshalb war es für mich ein besonders wichtiges Anliegen, dieses Institut als Nukleus eines Netzwerkes zu schaffen.“ In Karlsruhe würden nun die Kompetenzen der baden-württembergischen Hochschulen zusammenkommen.
Am Tag der Eröffnung gab es auch ein Speed-Dating für nachhaltige Mobilität. Dort von je zwei Partnern entwickelte Ideen wurden abschließend vorgestellt. Minister Hermann beispielsweise plädierte für Zwischenräume: also das Verbinden von Übergangsräume zwischen Stadt und dem ländlichem Raum durch nachhaltiges Mobilitätsmanagement, um die Basisversorgung sicherzustellen. Ferner für eine „öffentliche Versorgung der kurzen Wege“ und das Einrichten von Co-Working-Stations im ländlichen Raum, um das Berufspendeln zu verringern oder zu vermeiden. Das „führt zu weniger Emissionen und vermeidet Stress“, so Hermann.
Sarina Pfründer, Bürgermeisterin der 4700-Einwohner-Gemeinde Sulzfeld (Landkreis Karlsruhe), will das e-Carsharing verbessern. Ferner möchte sie den autonomen ÖPNV vorantreiben und dessen bessere Taktung – drei- bis viermal in der Stunde -, um so die Akzeptanz bei der Bevölkerung zu verbessern. Schließlich fordert sie, das Fahrrad, insbesondere das e-Bike, als Transportmittel noch stärker zu fördern.
Wissenschaftsministerin Bauer möchte unter anderem, „dass jeder Campus der über 50 Hochschulen in BW in Zukunft Vorzeigeräume emissionsfreier Mobilität werden, Zukunftslabore für emissionsfreie Mobilität, an denen man erleben kann, wie emissionsfreie Mobilität funktionieren kann, um Begeisterung bei der Bevölkerung zu wecken.“
Studierende der Hochschulen für öffentliche Verwaltung Kehl und Ludwigsburg berichten über ihr Praktikum im Rahmen des Praxisjahrs im Vertiefungsschwerpunkt Kommunalpolitik/ Führung im öffentlichen Sektor beim Staatsanzeiger.
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