Untersteller: Horror-Szenario ist fehl am Platz

31.01.2013 
Von: Wolf Günthner
 
Redaktion
 
Energieversorgung

Stuttgart. Die Energieversorgung der Baden-Württemberger in diesem Winter ist nach Ansicht von Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) sicher. "Für ein Horror-Szenario vom Blackout gibt es wirklich keinen Anlass", sagte Untersteller heute im Stuttgarter Landtag in der Debatte zum Thema "Gasinfrastruktur in Baden-Württemberg - Strategische Gasreserve für Baden-Württemberg".

Die Strom- und Gasversorger hätten vorgesorgt, um drohende Engpässe und Energieausfälle wie vor einem Jahr zu verhindern.  Untersteller sagte, die Versorgungssicherheit sei der Landesregierung ein "sehr wichtiges Anliegen". Allerdings dürfe die die Energiewende diese Versorgungssicherheit nicht beeinträchtigen. So waren nach Aussage des Ministers in den vergangenen Tagen "zu viel Erneuerbare im Netz" - verursacht durch viel Strom aus Windkraft.

Umweltminister hält Reserve-Kraftwerke für wichtig

Untersteller setzt bei der Energie weiter auf den Dreiklang "Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit". Er gab auch zu, die Extremsituation im vergangenen Winter mit der Verknappung sei vielerorts nicht ausreichend bedacht worden. Deshalb müssten alle Schwachstellen beseitigt werden; dazu gehört für ihn auch, dass die Verfügbarkeit von Reserve-Kraftwerken gewährleistet ist. 

Baden-Württemberg habe bloß begrenzte Speichermöglichkeiten, erklärte Johannes Stober (SPD). Deshalb sei der Ausbau der Nordschwarzwaldleitung von Au am Rhein über Ettlingen und Pforzheim nach Leonberg zur Versorgung des Ballungsraumes Stuttgart ebenso wichtig wie der Neubau der Verdichterstation Ammerdingen in Bayern; diese sei für Baden-Württemberg von strategischer Bedeutung, da von dort Gas in den Südwesten fließe. Die Crux liegt für Stober darin, dass der Gasabsatz insgesamt zwar gesunken ist, es aber immer wieder "Versorgungsspitzen" im Land gebe. 

CDU-Abgeordneter: Gasleitungen erforderlich für Nutzung von Brückentechnolie

Für Paul Nemeth (CDU) ist die Versorgungssicherheit eine Säule der Energiepolitik und "die empfindlichste Stelle", da das Risiko höher geworden sei. Noch stehe man am Anfang der Energiewende, weshalb Gas wichtig sei für Wärme und Strom und die geplanten neuen Gasleitungen notwendig zur weiteren Nutzung von Brückentechnologien. In die Planungen müssten die Bürger frühzeitig einbezogen werden, forderte Nemeth. 

 "Der Winter kann kommen, das Land ist gewappnet, die Lichter werden nicht ausgehen", sagte Daniel Renkonen (Grüne) aufgrund der Tatsache, dass inzwischen 350 Megawatt Reserveleistung zur Verfügung stehen.

Andreas Glück (FDP) forderte mehr neue Gaskraftwerke ("die kommen nicht") und eine Senkung der Stromkosten. Der Liberale will auch "andere Strukturen" beim EEG.


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