Kultusministerin hält nichts von Kopftuchverbot für Mädchen

09.04.2018 
Redaktion
 
Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg

Stuttgart. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) kann der Idee eines Kopftuchverbots für Mädchen unter 14 Jahren nichts abgewinnen. „Ich persönlich halte nichts von solchen Verboten”, sagte sie am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Das Integrationsministerium in Nordrhein-Westfalen erwägt ein Kopftuchverbot für minderjährige Mädchen.

Der „Bild”-Zeitung sagte Integrationsminister Joachim Stamp (FDP), religionsunmündige Kinder dürften nicht dazu gedrängt werden, ein Kopftuch zu tragen. Daher sollte ein Verbot geprüft werden. Nur erwachsene Frauen könnten die Frage selbstbestimmt entscheiden.

Eisenmann erklärte: „Ohne Frage müssen alle Kinder in unseren Kindergärten und Schulen die Chance und Möglichkeit bekommen, sich in unserer Gesellschaft frei und selbstbestimmt zu entwickeln.” Toleranz, Weltoffenheit und Diversität gehörten an jede Schule und an jeden Kindergarten. „Deshalb arbeiten wir auch nicht mit Untersagen.” Sie erwarte, dass bei Problemen in Kitas und Schulen mit den Eltern gesprochen werde.

Ein Sprecher des Integrationsministeriums in Stuttgart zeigte sich überrascht von dem Vorstoß aus NRW. Bisher sei diese Idee nicht in einer Länderkonferenz zur Sprache gekommen. Der WDR zitierte NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler mit den Worten: „Einem jungen Mädchen ein Kopftuch überzustülpen, ist pure Perversion. Das sexualisiert das Kind. Dagegen müssen wir klar Position beziehen.”Der „Bild” sagte sie: „Lehrer beobachten an den Grundschulen immer häufiger, dass schon siebenjährige Schülerinnen mit Kopftuch in den Unterricht kommen.” In Ausnahmefällen erschienen sogar schon Kinder mit Kopftuch in den Kitas. Dem Kultusministerium in Stuttgart ist nicht bekannt, dass junge Mädchen immer häufiger schon im Kindergarten oder in der Grundschule ein Kopftuch tragen.


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